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Die Sonne geht gerade unter, färbt die Wolken tiefrosa. Es weht eine leise Luft. Alles ist wunderschön. An einem Ort wie diesem möchte ich meine Freunde um mich haben. Was wäre das jetzt wogl für ein Gefühl, zusammen „Country Roads“ oder sowas zu singen. Obwohl man diese natürliche „visuelle Stille“ eigentlich nicht stören dürfte. Hier könnte das Paradies sein, aber auch die Hölle.
Mein Vater und mein Bruder sehen gerade die Fernsehprogramme durch. Wie kann man angesichts von so einem Himmel fernsehen? Eigentlich ist das schlimmer als Blasphemie.

Sind gerade angekommen und haben was gegessen (Rest der Reiseverpflegung). Die Autofahrt war anstregend, nicht zuletzt wegen Geschwistern, die ihre Nahrung nicht in ihrem Magen halten können und dem Innern des Autos so eine besondere Duftnote verpassen. Und dann, auf jeder Rast und Tankstelle, undnoch dazwichen, Reba. Und irgendwann fragst du dich, wie viele Metaphern für Reba es gibt und so sie nicht selbst eine ist (für wen?). Dann wirst du langsam aber sicher müde und du schläfst für 20,30 Minuten. Nicht viel, nicht genung jedenfalls. Du siehst dir die Sterne an, dieselbe wie zuhause, dieselben, die sie sehen würde, wäre sie auf, danach den Sonnenuntergang, dem du anfangs noch zu entfliehen scheints, was aber nicht klappt, das Licht hinter dir, das den Himmel vergoldet, ist schneller. (Eigentlich ist es ja die Erdrotation, nicht?)
Die Möwen hier scheinen keine Angst zu haben. Ich sehe gerade, wie eine an den Rand des Schwimmingpools fliegt. (ja, ich sitze geradfe auf der Terasse, höre Led Zeppelin und lasse mir es gut gehen – doch wo ist das schlechte Wetter, so schmerzlich vermisst?) Und ich denke, hier werde ich Ruhe und Zeit zum Schreiben haben. (Zeit ja, aber Ruhe? Bist du blöd, Fire? Mit 4 Geschwistern Ruhe haben?) Na ja, es gibt an allem etwas positives – nur wenn ich dran denke, das ich den ganzen Mist wieder aptippen soll, graut es mir schon, aber seis drum. Hier ist es jedenfalls nicht zu warm, obwohl es bis auf das Meer so ausieht wie in Luxemburg, keine südländische Flora – weils wohl in etwa auf gleicher Höhe liegt.