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Verwirrt.
Verwirrt von einem Tag, der damit anfing, dass ich von der Wiederholung einer Freitagabendcountryshow um Sieben Uhr morgen aufwachte und mit dem Gedanken spielte, es könnte eventuell noch Freitagabend sein. Ich schlief dann weiter bis halb Zwölf, weil ich mich wach spürte und darauf verzichtete, den Wecker nochmal zu stellen.
Ich ass quasi nichts zum Mittagessen. Weil mit die Wurst nicht schmeckte und mir vom Geruch der Blutwurst anderer Leute nicht sonderlich hunriger zumute wurde.
Auf gings zur Anti-Pelz-Demo, bewaffnet mit Mikro und MD-Rekorder. Es war kalt. Und wenn ich sage, es war kalt, dann meine ich, dass die globale Erwärmungwirklich extereme Temperaturen bringt, dass ein eisiger Wind bliess, dass meine Zehen erfohren sind und meine Finger am MD-Rekorder festfroren.
Einige Demeonstranten haben sich ausgezogen und mit roter Farbe beschmiert. Es ist ja schon merkwürdig, wenn sich Leute ausziehen. Wenn sie es in der öffentlichkeit tun, ist das noch merkwürdiger. Bei der Kälte halte ich es einfach nur für lebensmüde.
Aber irgendwo bewundere ich jene Leute, weil sie so etwas fertigbringen. Also nicht nur körperlich, sondern auch überzeugungs-mässig. Es ist eine Sache, „lieber nackt als Pelz“ zu sein, aber auf offener Strasse ist das eine ganze andere.
Fire hatte unterdessen ganz eigene Probleme, nämlich Damen im Pelzmantel, Pelzmantelverkäufer, frierende Demonstranten, unwillige Organisatorinen und ähnliche Menschen die irgendwas zu sagen hatten (oder auch nicht) zu interviewen, darauf aufzupassen, dass seine Finger nicht schwarz wurden und abfielen, und irgendwie noch etwas von der Demo mitzukriegen.
Völlig verwirrt von den Emotionen erst Telefonate geführt, dann ins Kino gefahren und festgestellt, dass es da nichts gab, was sich anzusehen gelohnt hätte. Nach Hause gefahren und telefoniert.
Two-People Party gehabt. Secret Window gesehen und noch verwirrter geworden. Vollständige Verwirrung durch RHCP-Musikvideos erlangt. Pistazien gegessen. Daran denken müssen, dass jemand den grünen Schaumgummischutz „meines“ Mikrophones mit nem Pistazieneis verglichen hat. Oh, und gefilmt worden bin ich auch.
Das soll noch jemand sagen, ich hätte kein intressantes Leben.
Ach, und da ich vermute, dass diese „Dusch dich doch mal“-Geschichte von einer bestimmten Person aus einem bestimmten Dorf unweit von Diekirch kommt, halte ich dieser Person einfach nochmal vor, dass ich und nicht sie Klassenbester im Deutschen bin, dieses Trimester. Ansonsten darf jeder gerne seine Vorurteile pflegen, ich hab ja auch welche gegen Leute, die Bravo lesen.