feeling so unholy..

So wie versprochen, die Geschichte, in Erstveröffentlichung.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig, alle Charaktere sowie erwähnte Unterwäsche gehören mir.

Ihr kennt die Prozedur, klickt auf mehr, für die Geschichte zu lesen.

feeling so unholy
gewidmet Katha danke für deine Offenheit und die schier endlosen diskusionsreichen Nächte mit dir, ausserdem Dank für die erste Inspiration für dies hier
und Stelladanke für die Erdbeeren und die dementsprechende Inspiration

Sie lagen dicht nebeneinander im Bett, obwohl es hellichter Tag war. Durch die orangen Vorhänge fiel das Licht des Nachmittages gedämpft in das Zimmer, das eindeutig einer Jugendlichen gehörte, die aus dem Alter raus war, in dem sie die Wände mit Postern zukleistern mustte oder aber das Privileg gehabt hatte, nie eine solche Phase erleben zu müssen.

Jedes mal, wenn eine Wolke an der Sonne vorbei zog, wurde es dunkeler in dem Zimmer, was die ruhige Stimmung, die herschte, noch verstärkte. Auf den ersten Blick hätte ein ungeübter Beobachter geglaubt, es wäre niemand in diesem Zimmer gewesen, denn die beiden Jugendlichen, die auf dem Bett lagen, verharrten – jedenfalls im Moment – völlig regungslos.
Ruhe Musik war zu hören – kein Pop, etwas unbekanntes, sehr viel weniger populär,. Ein nicht definierbarer Stil. Eine weibliche, schon fast ätherische Stimme sang dazu.

Ihre Haut war durch das orange Licht das auf sie fiel in eben dieser Farbe getönt. Eine relativ große, männliche Hand fuhr über ihren Arm. Er genoß die Weichheit ihrer Haut. Ein zärtlicher Kuss auf ihren Mund, sinnliche Berührung der Lippen, und dann erneut das Zurückfallen in eine phlegmatische Ruhe, die wie eine Stille schien, die einzig und allein von den wunderbar weichen Berührungen untereinander als Gerräusche unterbrochen wurde.

Beide hatten ihre Augen geschlossen und erlebten so den Körper des Andern als wundervolle lebendige Landschaften, die sie mit ihren Fingerspitzen erkunden konnten.

Es gab keine Unklarheit über die Dinge, die noch passierten sollten und so konnten sie sich Zeit lassen, jede einzelne Phase ihres Beieinanders ausführlich zu gestalten und zu geniessen, und taten dies auch. Jede Berührung wurde zu einem unendlichen Moment, der sich im kollektiven Gedächniss beider einbrannte, bis die nächste Berührung ihn wieder vergessen machte.
Er zeichnete mit seinem Finger unendlich viele Achten auf dem Weg zwichen den beiden Gelenken ihres Daumens, während ihre Hand den Weg unter sein T-Shirt fand, sich Millimeter für Millimeter zärtlich seinen Oberkörper hinauf tastend, ein sanftes Kribbeln auf seinem Bauch hinterlassend.

Die Gedanken verliessen die Beiden, und statt ihnen kamen die Gefühle, die sie instinktiv dazu antrieben, Gänsehaut auf dem Körper des Anderen zu verursachen, die jeder genoß, denn es war eine äusserst angenehme Art der Gänsehaut.

Der Nachmittag wich dem Abend, der die Unendlichkeit seines Vorgängers fortsetzte, und mit ihm kam auch der Hunder, den sie, mittlerweile nur mehr in Unterwäsche, damit vertrieben, in dem sie sich gegenseitig mit Erdbeeren fütterten. Dies erhöhte die Lust ihrer Zungen, sich zu berühren.
Ein weiterer unendlicher Moment. Das Berühren der Lippen, das dem Berühren der Zungenspitzen wich, um schlussendlich in einer vollständigen Verschmelzung ihrer Münder zu enden.

Das Licht wurde schwächer, durch den Sonnenuntergang jedoch wärmer. Die Musik blieb dieselbe und entführte ihre Ohren in völlig entlegene, höhere Sphären.

Langsam wurden die gegenseitigen Berührungen konkreter und verschafften Lust, was ihrer Schönheit keinen Abbruch tat, sondern sie im Gegenteil sogar noch verstärkte.
Mit der Zeit waren beide ganz nackt geworden, und auch ihre Augen hatten sich geöffnet.

Beiden hatten strahlend hellblaue Augen, und oft war es vorgekommen, das sie, wenn sie einander in die Augen und nur in die Augen geschaut hatten, der Meinung verfallen waren, sie würden ihre eigenen Augen sehen.

Doch jetzt sahen sie sich nicht nur in die Augen, sondern betrachteten sich gegenseitig. Es war herrlich, die lebende Landschaft, die ihre Fingerkuppen in zahllosen Wanderungen erkundet hatten, zu sehen, in dem warmen Schimmer des letzten Tageslichtes fast golden.
Ihre Lust steigerte sich, und bald konzentrierten sich ihre Berührungen auf den Schamberreich. Das Unbekannte das Andern, auch wenn es schon tausendmal berührt worden war, behielt den Reiz des mysteriösen Lustorgans, das man selbst nicht besaß und dementsprechend nur raten konnte, was die eigenen Hände für Gefühle hervorriefen.

Und dann wich die Nähe der völligen Verschmelzung, der Stille der Musik gesellten sich neue Geräusche und Laute. Die Ruhe verwandelte sich in eine sinnliche Hektik, die alle Gefühle der letzten Stunden intensivierte und zu vervielfachen schien, ohne sie dadurch abzuwerten.

Es dauerte unendlich lange und dennoch war es viel zu kurz. Es schloss ab mit einem gemeinsamen Sinnfeuerwerk, wie immer.

Das Gefühl danach, die postkoitoale Eurphorie, wie er es nannte, war wie ein Rausch. Er liess das Kondom, Zeuge von dem, was sich gerade erreignet hatte, in den Mülleimer fallen und sie machte sich daran, sich wieder anzuziehen, denn sie schlief ungern nackt.

Sie zog seinen Boxershort und ihre eigenes, hellgrünes Oberteil an. Als er fragend auf seine Unterwäsche blickte, lächelte sie ihn mit ihn mit ihren weißen Zähnen an und warf ihm einen halb zwichen ihren halblangen schwarzen Haaren verdeckten, überlegenen Blick zu, während er ihre dünne Taile und dann ihren Nabel streichelte, als wolle er zeigen, dass er sie noch weiter begehrte.

Dann stand er auf und ging zu seiner Sporttasche, aus der er einen neuen Boxeshort fischte.
Sie lag flach auf dem Bett und beobachtete ihn dabei, genoß die Blicke auf seinen schönen Körper, und murmelte zufrieden:
„Ich liebe dich…“

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