Verdammt nochmal, kann man eigentlich nicht in eine Schule gehen, um etwas zu lernen, und nicht, weil man nachher nen Beruf haben will, wo man viel verdient?
Aber lernen, das tut man anderswo. Bei Wikipedia oder in Büchern. Aber in die Schule geht man, um nachher nen Blatt Papier zu bekommen, mit dem man dann Zugang zu ner Arbeit erhällt, um Geld zu verdienen.
Verdammt, da ist doch irgendetwas abgrundtief falsch? Was ist das für eine Überlegung, dem Menschen nicht Wissen, sondern die Möglichkeit auf einen Arbeitsplatz in der Schule zu beschaffen? Und wenn ich gar nicht mal so viel verdienen will? Wenn ich nun eine Arbeit machen will, die mich erfüllt, und bei dem das Geld für mich keine so große Rolle spielt, solang ich mir keine Sorgen darum zu machen brauch?
Ich könnt kotzen, wenn ich daran denk, dass die Politiker die Nötigkeit eines „guten Schulsystems“ immer direkt mit hohem Wirtschaftswachstum und ähnlichem Blabla verbinden. Es scheint überhaupt nicht mehr primär darum zu gehen, den Menschen Wissen zu vermitteln, sie aufzuklären und zu mündigen Bürgern zu machen. Nein, sie sollen sich bloss Wissen aneignen, damit sie die Maschinerie in Gang halten. Gierig nach ewigem Wachstum.
Quo vadis, mundi?
(So, das war jetzt genung „fuck the system“ für heute. Mal sehen, wie es weitergeht.)
Ich denke nicht, dass es so ist, Gordon.
Beneidenswert sind die, die nicht mitkriegen, was mit dieser Welt passiert. Für alle anderen ist dies die Hölle oder sie sind kaltblütige Arschlöcher die immer nur von Anderen profitieren.
Ich weiß, es hilft nicht; Ich weiß, ich sollte dich aufbauen und sagen: Kopf hoch! Drink doch ene met!
Oder ich sags als jemand, der ein halbes Jahr vor dem Abitur steht:
Von all den Hunderten, die ich in der Oberstufe kennengelernt habe, von all denen, mit denen ich mich ausgetauscht und beraten habe, von all denen, die Jahre kämpften, um so weit zu kommen, wollen wir alle – ausnahmslos! – weg aus der Gym. Oberstufe.
Hätten wir das gewusst, wir wären nach der 10 gegangen. Egal welche Schule, von welchem System wir kommen, egal wie und was und wer und wo und wann. Es ist die Hölle. Wirklich. Keiner macht es gerne und jeder dritte weiß nach einem halben Jahr, dass er irgendwann wiederholen muss.
Als dein Freund/Bekannter sollte ich sagen: Es gibt noch andere Wege zum Ruhm blablabla.
Aber ehrlich: Ich beneide dich.
Nur Mal die Fakten…
Die Oberstufe fing an meiner Schule mit ca. 80 Schülern an. Nun, zwei Jahre später, sind wir grade Mal um die 50.
Beneidenswert sind wir Oberstüfler nicht. Also, alles viel besser als du denkst für dich.
Ehrlich.
Ich denke, das sollte auch ein Teil des gymn. Bildungsweges sein. In Referaten, Diserationen etc. muss man das ja eh teilweise machen. Also, die Informationen, die man hat, zu einer Argumentation zusammenbasteln.
Aber nicht nur die Wissenvermittelung ist wichtig: Viel wichtiger ist es eigentlich, zu wissen, wie man schnell und effizient Wissen beschaffen kann. Natürlich braucht man dafür auch Grundlagen, um diese Informationen zu beschaffen. Aber ich denke, dass wir mit dem Internet momentan in der Lage sind, quasi alles mögliche an enzyklopedianischem Wissen innerhalb Sekunden zu finden. Da kenn ich leider zu viele, die das nicht können oder mit einem Text auf einer Webseite nichts anderes anzufangen zu wissen als ihn 1:1 zu kopieren.
Ich finde es schade, dass ich in der Schule nur abstraktes Wissen vermittelt bekam. Pures Wissen ist ja eine tolle Sache, aber man sollte auch wissen, wie und wo man es anwendet.
Da hast Du recht. Und dann gibt es natürlich leider nur die wenigsten Lehrer/Professoren, die wissen, wie man solche Plagiate herausfischt. Schlimm, dass sich solch Unwissen bis an die Uni fortsetzt, wo viele Studenten noch immer nicht mit dem Internet als Wissensquelle umgehen können ("Wiki-was? pedia?")
Na ja, bei der Wikipedia soll nich Schluss sein, aber sie ist ein guter Anfang. Ich glaub, es vergeht kaum ein Tag, ohne dass ich dort nicht irgenetwas nachschlage – sei es nun bei Chat-Diskusionen, weil ein unbekannter Begriff aufgetaucht ist oder einfach ein wenig herumstöbern.
Das schlimmste, was ich in Sachen Internetkompetenz mal mitbkekommen hab, war der Typ, der 1:1 von ner Naziseite was über die Bombardierung Deutschlands kopiert hatte. Übel.
Hm ich bin ja mit 39 doch schon ein paar Jahre alt und ich gebe Dir lieber Fireball voll und ganz Recht.
Dinge aus der Schule sind wirklich nicht wirklich tauglich. Ausgenommen der Grundschule. Aber sonst? Dinge die ich weiß habe ich mir zu 99% privat angeeignet. Nein Abitur habe ich keines, aber das wäre eine lange Geschichte um eine zu große, arme Familie und kein Geld für Schulbücher.
Was mir auffällt ist die tatsache, daß ich manchmal Probleme habe zu wissen, wie ich mir Wissen aneigne. Damit tu ich mir schwer. Das Internet hat mir da geholfen die letzten Jahre, zuvor wusste ich nur was GEO und Lexikon auch wusste.
WIchtig ist wie man lernt und dazu fehlts mir irgendwie. Was mir keinen Spaß macht, daß lerne ich auch irgendwie nicht wirklich und wenn, dann nur bis zur Prüfung. Danach ist es futsch und ich bin dann auch nicht traurig drum.
All die Details, die man in der Schule lernt…daß ist Humbug².
Aber das ist nur meine Meinung.
PS: Ich habe auch damals Leute beneidet die auf Walldorfschulen waren und nie verstanden , warum das schlecht ist. Eim Mitzivi legte bei so ner Oma ein Gemüsebeet incl. Drainage etc an. Frage ich mit offenem Mund "Woher kannst Du das" sagte er "aus der (Walldorf)schule"
Na ja, ich bin quasi mit dem Internet als Wissensquelle aufgewachsen, und die Wikipedia kenne ich auch schon mehr als ein Jahr. Ansonsten hilft googeln ungemein, auch wenn man da öfters ne große Selektion machen muss.
Was ich noch weiß von den Schuljahren, die so hinter mir liegen, sind hauptsächlich Sachen aus Fächern, die mich interessiert haben. ALso Musik weiß ich quasi nichts mehr, obwohl das sehr an dem tyrannischen lehrer lag, Geschichte ist eins der Fächer wo ich wirklich viel gelernt habe, jedenfalls an Fakten, "Hintergründen", nicht umbedingt an Jahreszahlen. Geo war für mich oft nur eine Bestätigung/Erweiterung meines vorhandenen Wissens. Biologie war meist völlig neu, aber auch hier wusste ich schon viel, was die Grundlagen anging.
"Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln. Ich spreche aus Erfahrung. Ich war als kleiner Junge auf dem besten Wege, ein Ochse zu werden. Dass ich's trotzdem nicht geworden bin, wundert mich heute noch. Der Kopf ist nicht der einzige Körperteil. Wer das Gegenteil behauptet, lügt."
(Erich Kästner, aus der "Ansprache zum Schulbeginn")