Heute überkam mich Angstschweiß, als ich die Küche betrat. Auf dem Küchentisch lag ein Brief vom Gericht und mein Nich-mehr-Erziehungsberechtige, dem dieser Autoritätsverlust wohl noch nicht ganz klar ist oder war, meinte, ich solle ihn ganz schnell aufmachen, diesen Brief mit dem in fetten, großen schwarzen Lettern gedruckten
als Absender, denn er wolle wissen, was da drin steht. Er hat ihn dann auch zuerst gelesen, ehe ich ihn ganz lesen durfte.
Das Schreiben geht um das loi concernant la lutte contre la tocixomanie (propagande en faveur des stupéfiants), also das Gesetz das den Kampf gegen die Toxikomanie regelt (Propaganda zum Vorteil von Rauschmitteln). Also die Sache um Luxgras.
Ich schwitzte immer noch – so sehr, dass sich mein Pullover unter meinen Armen dunkel verfärbte. Ich nahm erstmal ein Badetuch und wischte mir das Gesicht und die Stirn ab, um überhaupt etwas sehen zu können.
Ich las den Text und es stellte sich heraus, dass die Staatsanwaltschaft beschlossen hat, die Affaire ohne Folgen zu klassieren. Uff…
Ich hatte mir schon lebhaft angemalt ausgemalt, wie ich meinen Kampf gegen die Mühlen der Justiz führen würde. Und ich hatte Angst, diesen Kampf trotz all der Lächerlichkeit, die das Ganze in meinen Augen hatte, zu velieren. Dies hätte zB. durch meine Elogen, die ich bereits im Kopf vorbereiten hatte, aber ebenso durch langandauerndes Lachen passieren können.
Nun war das ganze also vorbei. Ich war bzw. wieder ein freier Mann, der sich nicht zu fürchten braucht.
Wobei das nicht wirklich stimmt. Wahrscheinlich wird das Blog hier noch immer gelesen, zwecks Beobachtung verdächtiger Personnen. Wer im Alter von 15 Jahren satirische Homepages aufbaut, ist mit 18 sicher Drogendealer und wird sich auch irgendwann öffentlich dazu auf seiner Homepage bekennen.
Merkwürdig find ich nur die Benennung der Gesetze. „Kampf gegen die Toxikomanie“ klingt für mich ein wenig wie „Kampf gegen den internationalen Terrorismus“. Vor allem aber könnte ich mich fragen, was die „Propaganda zum Vorteil von Rauschmitteln“ mit der Drogensucht zu tun hat. Klar kann man stupéfiants auch mit „Rauschgift“ übersetzten, aber ich versuche populistische Begriffe zu vermeiden.
Wirklich eindeutig sind zumindest die Titel der Gesetze nicht.
Ich las den Brief vorher nochmal. Und da ist mir das wirklich erstaunliche aufgefallen:
Man hat meinen Namen falsch geschrieben.
AdamY anstatt Adami. Ich darf an die URL meiner seite errinern, und daran, dass die Seite, weswegen dieser Brief überhaupt je zustanden gekommen ist, auf der URL http://soulzeppel.in/luxgras lag.
Quo vadis?
'na dann pass mal auf, so wie du hier deine Kurse in der Schule des Terrorismus beschreibst, werden die humorlosen Behörden bald wieder bei dir anklopfen und dich wegen Propaganda terroristischer Ideen verhaften. Also ich finde das Ganze lächerlich… Da fragt man sich doch ernsthaft ob es uns so gut geht, dass die Justiz sonst nichts zu tun hat, als Schüler zu verfolgen die den Drogenmissbrauch etwas karikaturieren. Obwohl, schön wär's eigentlich wenn wir sonst keine Probleme hätten.
Nun ja, es freut mich jedenfalls für dich, dass die Staatsanwaltschaft die Untersuchungen abgeschlossen hat und es bei der Verwarnung belassen.
Sei doch froh, dass dein Name falsch geschrieben wurde. Wenn in 20 Jahren da mal jemand was nach forschen will, wird er auch nichts finden ;)
Und jetzt hab ich deinem Geburtstag doch vergessen :-(
Nachträglich alles Gute mein kleinkrimineller Freund!
Und besuch mich irgendwann mal hier in Heidelberg, wenn unsere Wohnung mal weniger chaotisch ist [Ja, heute muss ich Ben dazu bringen die Karton-Mount-Everests in den Keller zu schleppen!!! Frau ist dafür zu schwach *lol*]
Danke! :)
Besuchen werd ich euch gerne einmal, spätestens wenn ich dann auch dieses Stück Zellulose besitze, das auf magische Weise diese metallenen Kutschen in Bewegung setzt und mir die Macht verleiht, zu fahren und Kilometer zu fressen.
Wie war das? Die Ordnung ist das Chaos derer, die zu faul zum Suchen sind und das Genie beherscht das Chaos? Aber Gott darf nicht würfeln, dass das nur der Zirkel der ältesten Mathematiker. Na dnan, würfeln wir uns mal einen!