Ich saß also in dieser Bar mit ihr und schaute in ihre Augen.
Augen voller Traurigkeit.
„Trink was.“, sagte ich in meiner grenzenlosen Hilflosigkeit und dem Wunsch, irgendetwas zu sagen, was die Macht hatte, all ihre Sorgen wegzublasen. Aber ich war kein Zauberer, und auch wenn man mich oft um Rat fragte oder mich bat, zuzuhören, konnte ich mit meinen Worten keine Wunder bewirken. Auch wenn es manchmal so schien. Vielleicht konnte ich kleine Wunder vollbringen.
„Ich mag nichts trinken“, meinte sie.
Ich bat den Kellner um eine Schachtel Gauloise, ein Feuerzeug, und zwei Gläser weißen Amaretto. Wir saßen in der hintersten Ecke dieser verrauchten Bar, zwischen den Sitzbänken an den Stellen, wo bis vor kurzem noch zwei nostalgisch anmutende Flipper gestanden hatten. Die standen jetzt weiter vorne, denn die Retrowelle war auch bis zu Pilade vorgedrungen und seine Kundschaft hatte ihn quasi genötigt, die Flipper ins rechte Licht zu rücken, obwohl er sie schon fast weggeworfen hatte. Wie er es geschafft hatte, innerhalb einer Woche die Bar so umzugestalten, dass die Anordnung neu war, die Bar aber trotzdem so aussah, als hätte sie schon ewig so ausgesehen, wagte ich ihn nie zu fragen.
„Du magst aber Marzipan, und das was du jetzt gleich trinken wirst, ist wie flüssiger Marzipan.“
„Ich wollte eigentlich mit dir reden, nicht mich mit dir besaufen, du.“, antwortete sie trotzig und lehnte sich etwas zurück.
„Damit man reden kann, muss die Zunge locker sein. Und so ein kleiner Drink vernebelt den Kopf nicht so viel, dass du nicht mehr weißt, was du redest. Und betrinken können wir uns auch immer noch später.“
Ich lächelte, und sie konnte, obwohl sie sich wohl eigentlich vorgenommen hatte, trotzig zu bleiben, nicht wiederstehen, mein Lächeln zu erwiedern.
„Und wofür sind die Zigaretten?“, fragte sie, gleich viel lebhafter als davor, ohne dass ihre Stimme den melancholischen Unterton verloren hätte.
„Um nicht aufzufallen. Und weil ich Lust danach hatte. Genügt das als Grund?“
Sie nickte und konnte wieder ein Lächeln nicht zurückhalten.
Schön
Ich liebe solche Tage
<del>Ntess: Deinen Satz versteh ich gerad nich ganz. </del>
Okay. Vorlesen meinst du. Danke für die Idee, werd ich tun. :)
Und… schön? Ich will :)
hach… schön. *seufz*
Das wäre doch was zum Lesen…wenn ich mal was wünschen darf…
Schön…:-)