Manchmal ist es merkwürdig

Manchmal ist es merkwürdig, wie gut man jemandem kennen kann, ohne den Vornamen zu kennen. Ich hab in der Hinsicht im Netz ja schon vieles erlebt: Menschen, die plötzlich ihre Geschlechter gewechselt haben und wo das der Beziehung überhaupt nicht geschadet hat. Wobei so eine Entdeckung dann doch im ersten Moment ein Schock ist.

In der Fußgängerzone von E. spielen sie Opern über die Beschallungsanlage. Und das bringt mich auf den Gedanken, dass die Musik furchtbar passend ist und noch viel passender sei, schneite es nur ein ganz klein wenig, herrlich feinen Pulverschnee, der wie Puderzucker auf einen Panetonne herabregnet. Und wieder passiere ich dieses Haus, und wieder muss ich grinsen, und das alleine genügt, mehr will ich überhaupt nicht.

Menschen die sich entschuldigen, wenn sie ohne daran zu denken, dass ich kein Fleisch esse, vor mir in eine Wurst beisse. Und ich sage dann, das macht mir überhaupt nichts aus, ich muss jeden Tag Menschen zusehen, wie sie Fleisch essen, mir ist das egal. Und im Stillen denke ich darüber nach, ob ich es schaffen würde, in sone Mettwurst zu beissen. Ich kann mich an den Geschmack errinern, der mir eigentlich nur mit dem Geschmack von Erbensuppe, auf luxemburgisch Ietsebulli (Erbsenmatsch), erträglich erschien. Kälte gehört ebenfalls dazu, sonst ist das viele Fett wahrscheinlich nicht zu ertragen. Aber es war ja kalt in dieser Oase, einer durch und durch merkwürdigen Zeit, die mir nun völlig still, wie das Auge eines Orkans, erscheint. Nun sind es schon fast 7 Monate und ich vermisse es kein bisschen. Ich frage mich, ob ich das verwunderlich finden sollte. Vielleicht, vielleicht auch nicht.
Aber symphatisch war es, dass sie sich entschuldigt hat.

Anne, nach der Abenteuerpädagogik, wie sie meint, da seien Sachen dabeigewesen, wo man nicht hätte überlegen dürfen, und das könne sie gut. Und wie uns beide am Tag danach der Allerwertesten geschmerzt hat. Wir sind einen vegetarischen Döner mit Pommes essen gegangen, obwohl es noch überhaupt nicht spät war und auch noch keine Essenszeit. Aber der Moment zählte, und genau das was doch toll. Laute, lachende Errinerungen an einen längst vergangenen Herbst, den der Winter mit seinen eisigen Klauen vertrieben hat.

Aber sie denkt an mich. Ist das nicht wunderbar?
Und wieso hat Erna mich gedrückt?

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