Das immerwährende Bild

Du kommst nach Hause, die Luft ist feucht und der Nebel ist dem noch deprimierenderen unisgrauen Himmel gewichen, der wie ein Schuhkartondeckel auf den Hügeln rund um E. liegt.
Und du durchquerst das Ghetto, wie du den Ort nennst, in dem du wohnst und freust dich auf eine wärmende Tasse Tee, auf das Gefühl von „Zuhause“ und ein wenig beruhigende Musik, um den Feierabend so richtig schön zu beginnen.

Und nach der letzten Biegung, als du freie Sicht auf den Heim hast, siehst du, dass dort das Mädchen deiner Träume steht, auf dich wartend. Wie sie in die Slums von E. gekommen ist, weißt du nicht. Von weitem siehst du schon, dass sie lächelt.
Ihre dunkele Kleidung bildet einen Kontrast zu der gelb-beigen Hauswand, gegen die sie gelehnt ist.

Du kommst vor deinem Zuhause an, und ehe du irgendeine verblüffte Frage stellen kannst, fällt sie dir um den Arm. Du brauchst einige Sekunden, ehe deine Arme sie ebenfalls umschlingen.
Du merkst überhaupt nicht, dass du anfängst, zu weinen.

3 Kommentare “Das immerwährende Bild

  1. Was soll man dazu sagen, lieber Fire. Ich glaube sowas läuft unter: Guter Tag…
    Ich kann solches nicht von mir behaupten. Ich langweile mich heute zu tode..

  2. "und freust dich auf eine wärmende Tasse Tee, auf das Gefühl von "Zuhause""
    *schnüff*
    Parfois c'est dur de vivre avec un glacon de jus d'orange sucre, tu sais…

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