Bin heute in meinen Kommentaren auf folgende Aussage gestossen:
„..Gewinne von Unternehmen (und die müssen welche machen, sonst investieren die nämlich nicht und es gibt keine Arbeitsplätze)„
In dem Kontext finde ich es immer wieder merkwürdig, dass manche Firmen gigantische Gewinne einfahren und dann trotzdem Arbeitstellen kürzen wollen. (Beispiel: Acelor letztes Jahr, afaik.) Vor allem aber stellt sich mir eine viel prinzipiellere Frage:
Mehr Gewinn -> mehr Investionnen -> mehr Arbeitsplätze = Wachstum.
Wo wachsen wir hin? Alle schreien nach Wachstum, und alle schreien noch viel mehr, wenn der Wachstum zurückgeht oder „die Wirtschaft“ gar nicht „wächst“.
Und im gleichen Augenblick sind wir uns (hoffentlich) alle bewusst, dass es nicht so weitergehen kann. Es kann nicht alles einfach nur weiterwachsen. Dazu sind die Ressourcen überhaupt nicht vorhanden. Für wieviel Jahre ist überhaupt nocht Erdöl vorhanden? 20? 30? 40? 50? Wenns gut geht, sinds vielleicht 60, wenn wir so weitermachen, wie bisher. Aber das wollen wir ja überhaupt nicht!
Es soll ja alles wachsen, dh. mehr Verbrauch, mehr Konsum, mehr Abfall. Und es soll jetzt keiner kommen, und mir erzählen, in 5 Jahren würden wir alle mit wasserstoffgetriebenen Autos umherfahren, denn das glaube ich nicht. Ausserdem ist es ja nicht nur das Öl, das endlich ist, sondern auch ne ganze Menge anderer Dinge – unterm anderem die Aufnahmefähigkeit der Umwelt für den Unrat, den wir täglich produzieren, die Zurückhaltung derer Leute, die „wir“ schamlos ausbeuten.
(Die Leute müssen doch ne unheimliche Wut im Bauch haben. Wenn ich mir jeden Tag ausmalen müsste, dass irgendeine Firma 30mal mehr Geld für dein Produkt bekommen würde, das ich unter unmenschlichen Bedinungen gefertigt habe, dann würde es mir irgendwann reichen. Und dann würde ich den Idioten, die solche Begebenheiten unterstützen, ganz gerne eine in die Fresse hauen. Oder vielleicht sie in die Luft sprengen. Möglichst viele, denn die, die tot sind, kaufen nichts mehr.)
Wenn wir die Welt retten wollen, müssen wir anfangen, die Mechanismen der „Marktwirtschaft“ in Frage zu stellen. Vor allem aber müssen wir anfangen, uns zu fragen, was wir wirklich brauchen, und was wir nur glauben zu brauchen. Und wir müssen lernen, weniger habgierig zu sein. Vor allem aber müssen wir vielen vielen Menschen, die „ganz oben“ sitzen, einmal kräftig in den Arsch treten, damit die merken, dass es einen Punkt gibt, an dem man verdammtnochmal genung Geld hat.
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