Pfingsten

(Achtung: Dieser Beitrag könnte ihre religiösen Gefühle verletzten. Wenn sie das nicht mögen, lesen sie bloss die letzten 2 Abschnitte, da gibt es auch keine Satire über Götter.)
Die mystischen Tage des Feuerregens. Von allen drei Erscheinungen Gottes mochte ich den heiligen Geist immer am liebsten. Wobei das ja eigentlich auch der Aussenseiter ist, von den dreien. JHW hat sein Volk und seine Bücher, ausserdem ist er halt Gott, der Vater, der totale Obermacker. Er hat alles gemacht, alles erschaffen und verlangt auch, dass sich alle seiner Kreativität beugen. Er verhängt ebenso drakonische Strafen wie ein sizelianischer Mafiaboss in unserern Klischeevorstellungen, gibt sich aber immer sehr gnädig. Um 100 Gläubigen Willen werde ich diese Stadt verschonen – wie war das nochmal mit dem freien Willen?
Er ist ebenso ein Dandy wie ein hersch- und rachsüchtiger… Gott halt.

Jesus, der Sohn aus besserem Hause, geboren quasi mit dem Silberlöffel im Mund, bzw. mit Gold, Weihrauch und Myrre vor der Wiege. Er gibt sich aber betont arm, versucht, jemand von den Leuten der Straße zu sein, was ihm aber nicht wirklich gelingt. Trotzdem hat er seine eigene Sekte, die dann zur Religion wächst und weitere Shismen erlebt. Und er sagt, er würde richten, die Lebenden und die Toten, wenn die große Show kommt. (Eigentlich ist sie schon vorbei!). Und er war der Anführer einer Straßengang, nie vergessen.

Und der heilige Geist? Wird von Jesus „heruntergeschickt“. Er ist der totale Underdog. Schwebt vor sich hin, gestaltenlos, stimmlos, quasi tatenlos. Das Ätherrauschen des göttlichen Hörfunks. Ich denke, dieser Typ hat mehr Respekt verdient. Immerhin war er es, der Maria geschwängert hat! Tja, wenn man der heilige Geist ist, kann man auch „unbefleckenden“ Sex haben. Er wird auch selten direkt angesprochen. Hey, der heilige Geist ist genau wie JHW und Jesus GOTT, und was tun seine Gläubigen? Sie beten den Vater und den Sohn an. Und der coolste Typ bleibt mal wieder im Schatten zurück.
Der heilige Geist ist der McCoy des Christentums, und JHW und Jesus sind Kirk und Spock.

Was wird Fire denn die Pfingstwoche, bzw. die Pfingstferien über tun?
Ich werde wieder einmal zum Radiocamp in Markelfingen bei Radolfzell fahren. Das Camp ist direkt am Bodensee. Und hey, wenn jemand von euch zufällig in der Nähe ist oder wohnt, zögert nicht, mir eine Mail zukommen zu lassen, ich bin da nicht gefangen und kann mich gerne mal abseilen um mich mit Bloggern und Lesern zu treffen. Naru? Susi? Vasili?

Letztes Jahr wurde das Camp, das der DGB-Jugend gehört, von sol:id (die Jugendorga der PDS/Linkspartei) mitgenutzt, das Jahr davor soll es ein ominöser Che Guevara-Fanclub gewesen sein. Bin mal gespannt, wer es diesmal sein wird. Und damn, ich hätte mir eins der Bücher kaufen sollen, einfach bloss so als Kurisität.


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Kommentare

4 Antworten zu „Pfingsten“

  1. Fireball

    Das haben die Leute mir auch immer vorgeworfen, wenn ich gemeint habe, Matrix sei gar nicht sooo toll. Ich hätte das Ganze überhaupt nicht kapiert.
    Darum gings ja nicht. Soweit ich das verstanden habe, soll man das Ganze ja auch gar nicht kapieren, oder? "Die Wege des Herrn sind unergründlich", usw.

    Ich habe *kein* Problem mit dem Christentum. Manche Dinge stören mich, aber solange ich das Christentum aus sicherer Entfernung betrachten kann und es mich, ist das Leben ganz angenehm. ("Du glaubst nich, also hast du ein Problem" ist ja hoffentlich nicht der Schluss, den du gezogen hast?)

    Fnord!

  2. Also um meine religiösen Gefühle zu verletzen, müsstest du dich schon noch ein bißchen mehr anstrengen. Dreifaltigkeit is nunmal nicht so einfach zu checken. Aber dafür, dass die Menschen das nicht kapieren kann ja nun weder der Vater, noch der Sohn, noch der Geist was…(btw würd ich übrigens sagen, dass dein prob mit dem christentum nur die überbetonung einzelner gesichtspunkte ist)

  3. Wollen wir das wirklich hier diskutieren?
    Ich wollte garnicht sagen, dass du das nicht kapiert hast. Ganz im Gegenteil – Vater, Sohn und Heiliger Geist sind gleichberechtigt und eins. Das kapieren viele Christen nicht, weil es auch nicht ganz einfach und für viele etwas abstrakt ist. Meiner Meinung nach sollte man schon wissen, woran man glaubt und woran nicht – dass es Dinge gibt, die für Menschen nicht erklärbar sind, ist eine andere Frage…
    Und diesen Schluss in der Klammer habe ich natürlich nicht gezogen! (Nicht alle Christen sind intolerant…)

  4. Hallo,

    Pfingsten scheint eher das Fest der Konzerte und Spaziergänge zu sein. In einem Beitrag aus der Hauptstadt wird mit viel Berliner Schnauze darüber berichtet. Wirklich lustig aber auch informativ:

    Den Artikel findet Ihr unter http://heuteblog.de/2006/06/05

    Viele Grüße aus dem schönen Sachsen

    Phillip

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