Es brodelt in mir.
Mein Magen schmerzt, und ich weiß nicht wieso. Aber ich kann mir vorstellen dass er, der so vieles an meinen Launen ausbaden oder eher verdauen muss, als erstes merkt, wenn etwas nicht stimmt. Oder wenigstens sofort nach dem Teil von mir, das sich als „ich“ bezeichnet.
Etwas stimmt nicht mit mir, und mein Bauch weiß es. Er sendet kleine, kurz andauerende Schmerzsignale an mich. Und ich denke bloss, ich hätte etwas falsches gegessen oder halt an einem Abend zu viel getrunken. Möglicherweise habe ich das auch. Aber irgendwo in mir drin scheint doch etwas zu merken, dass nicht alles mit mir in Ordnung ist, auch wenn ich gerne so tue, als ob. Ich trinke grünen Tee ohne Zucker. Vielleicht sollte ich anfangen, bloss noch rohes Gemüse zu essen. Und entschlacken und sowas.
Arbeiten und sich Beschäftigen hilft, alles andere, was einen so bedrückt, zu vergessen. Aber so bald dann wieder der Alltagstrott einkehrt, kommt alles zurück. Aus der Tiefe. Dem Magen, dem Darm. Wie schlechtes Essen, dass immer wieder hochstößt.
Einsamkeit ist eine gefährliche Sache, wenn man sich nicht wirklich einsam fühlt.
Ich brauche nur ein Stichwort und alles ist wieder da, als hätte nie jemand das Messer aus der Wunde gezogen. Aber ist da überhaupt eine Wunde? Wie kann jemand von sich behaupten, verletzt zu sein, wenn er noch nicht einmal weiß, ob er überhaupt bluten kann?
Seelentherapie für die anderen. Gratis und gerne. Du selbst bist ja belastbar.
Und selbst wenn es das wäre, was dich kaputtmachen würde: Lieber damit sterben und wenigstens die Illusion haben, geholfen zu haben. Es ist ja nicht so, als würden dir diese Gespräche nichts bringen. Vielleicht schliesst ein Unterbewusstsein dadurch schon alle möglichen Fehlerquellen aus und die Alarmglocke schrillt erst dann, wenn es keinen falschen Alarm mehr geben kann.
Vielleicht fehlt auch bloss etwas Sonnenschein…
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