[Achtung, Spoiler für all jene, die Fight Club noch nicht gesehen haben.]
Ich habe eben Fight Club fertig gesehen. Ich habe die Fernsehausstrahlung gestern Abend zum Anlass genommen, mir den Film endlich mal selbst anzusehen. Und ich bin begeistert. Die Art und Weise, wie der Film gedreht und geschnitten ist, besonders in der ersten Hälfte, ist sehr faszinierend. Irgendwann kurz vor dem es dem Protagonisten selbst klar wurde, habe ich die Maskerade seines Schizzo-Ichs durchschaut. Ich bin in solchen Dingen ja grundsätzlich schlecht, ich weiß nie wer der Mörder ist, selbst bei Columbo muss ich das manchmal fragen. Vielleicht liegt es auch oft daran, dass ich Filme nicht „durchschauen“ will, sondern mich auf die Spielregeln einlassen mag. Wobei das auch nicht immer funktioniert.
Gestern abend bin ich dann irgendwann zu müde geworden und war auf einmal sehr glücklich darüber, nicht irgendwo „auf der Piste“ zu sein sondern in meinem Bett zu liegen und einschlafen zu können.
Heute morgen dann passierte etwas Merkwürdiges. Seit langer Zeit träumte ich wieder in meinem eigenen Bett. Wenn ich das ganze mit Fight Club vergleiche, bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob ich überhaupt geträumt habe. Ich habe vom aufwachen geträumt, vom Griff zu der Rivellaflasche, die eigentlich leer auf dem Boden liegt, zum Griff zu einer Tüte prall gefüllt mit Ostereiern, die eigentlich nie existierte – aber wer weiß das schon so genau? Normalerweise sind meine Träume nicht so realitätsgetreu. Wenn ich träume, bin ich in einer Welt, in denen bewusstseinserweiternde Drogen zur Atemluft gehören und in der ich mich über quasi überhaupt nichts wundere, egal wie doof es auch ist.
In gewisser Weise ähnle ich Edward Norton/Taylor Durden. Vielleicht ist das etwas, was alle/viele Blogger haben, so wie René meint. Nur, dass die beiden Seelen, die, ach, in meiner Brust wohnen, sich Joël und Fireball nennen, wobei Joël einen großen Teil des Leben in der realen, 360°-HD-Welt leitet und Fireball ist jener Drache, der hier von Anfang an bloggte. Sozusagen. Fireball ist Joël und Joël ist Fireball, und… trotzdem.
Im realen Leben starrt Joël viel zu oft auf den Boden oder auf den Tisch, ohne zu wissen, wieso eigentlich. Denn eigentlich hat er doch einen Drachen in sich hausen, der so groß und mächtig ist, dass er vor nichts und niemanden Angst zu haben bräuchte.
Diese Dinge sind merkwürdig. Wie das Leben an sich.
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