the world is a vampire

Es donnert irgendwo in der Ferne. Hier beginnt es zu regnen.
Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Eifersüchtig? Bedrängt?
Wie ausgewechselt?
Aufbruch. Als ob sich die ganze Welt um mich herum verändere, bloss ich nicht. Und jetzt versuche ich diese Entwicklung nachzuholen.
Immer die gleichen Phrasen. Ist überhaupt irgendetwas dahinter?
I really feel
That I'm losing my best friend
I can't believe
This could be the end

Das ist ausgemachter Blödsinn. Daran wird wohl nichts rücken.
Vielleicht sollte ich mich in den Regen stellen und mich von ihm waschen lassen. Vielleicht wäre das etwas, was helfen würde.
Der Gang zum Pendel könnte ebenfalls helfen, aber Paris ist so weit weg. Ich verbrachte 2 Stunden meines Lebens in Paris. Eine Stunde in der Metro, die andere in irgendeiner Straße nach der Gare de Lyon.
Das Pendel war an dem Tag nicht zu spüren. Die Stadt war schön, auch wenn man mich beinnahe überfahren hätte und ich schweres Gepäck mit mir herumschleppte. Aber für das Pendel hatte ich keine Zeit gehabt.

Aber vielleicht würde heute nicht einmal mehr das Pendel helfen. Das Maiwetter, das eher an Aprilwetter erinnert, hat schon wieder umgeschlagen, die Sonne scheint und alles sieht im Sonnenlicht schon wieder anders aus.
Despite all my rage I am still just a rat in a cage
Wir sind alle nur Ratten in Laufrädern, immer und immer im Kreis laufend. Wenn man zwei Kreise aneinanderreiht, hat man das Zeichen für die Unendlichkeit. Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter schallt es aus der Tiefe längst vergessener Kindertage zu mir hoch.

Unendlichkeit. Perfektion. Abstrakte Begriffe in der Dunkelheit meiner Seele, ohne wirklichen Sinn. Ausbrechen aus dem Käfig. Zurück in den Mutterleib. Mit dem Fesselballon in die Tiefsee der Seele. Räucherstäbchenrauch inhalieren, tief durchatmen und Farben sehen, bis einem ganz schwindlig wird.

Die Welt ist doch nur eine Illusion, die wir selbst aufrechterhalten. Es gibt keine Matrix, wir selbst stricken uns unsere Phantasiewelt aus Leid und Hoffnung. Hoffnung scheint das wichtigste zu sein. Ich weiß nicht mehr, wie das in Matrix war, denn ich mag den Film nicht besonderes, aber da ging es glaube ich um eine Welt mit Leid. Ich denke, eine perfekte Welt hätte nicht die Abwesenheit von Leid als größten Nachteil, sondern die Abwesenheit von Hoffnung.

5 Kommentare “the world is a vampire

  1. (Ich glaube, der Kommentar hier wäre einen eigenen Eintrag wert gewesen :D)

    Die Stunde Paris war wunderbar.
    Das was du beschreibst klingt schrecklich, irgendwo fern bekannt und vielleicht habe ich einige Zeit lang tatsächlich nahe an dem, was du beschreibst, gelebt.
    Jetzt hängt dieser Spruch "Today I'll create something beautiful" über meinem Bett, und ich versuche mich daran zu halten. Jeden Tag etwas schönes erschaffen, die Hoffnung gedeihen lassen. Ich möchte jetzt noch mehr zu dem schreiben, was du geschrieben hast, aber dazu bin ich im Moment zu unruhig.

  2. Paris… Da will ich auch wieder hin. Freunde wiedersehen, mit Ben Harper in den Ohren auf dem Champ de Mars die Welt an mir vorbeziehen lassen, im Parc de Luxembourg herumspazieren und den Moment genießen… Ich liebe die Stadt, wenn ich dort bin fühlt sich das Leben so an, als würde es sich schlußendlich doch zum Guten wenden.

    Womöglich verlangen wir zuviel vom Leben. Hast du die Hoffnung schon mal verloren? Da stehst du morgens auf weil dir alles egal ist, du lebst deinen Tag weil's dich einen Dreck kümmert ob du nun zuhause im Bett liegst oder in der Schule hockst, denn das Leben zieht sowieso unbemerkt an dir vorbei, du lebst nur noch als leere Hülle und gehst durch den Alltag und tust so als ob alles ok wäre, weil du nicht auch noch das Leid der anderen ertragen willst, weil's denen auch übel geht. Du wartest darauf dass einer merkt wie mies es dir geht, aber alle anderen sind in ihren eigenen Problemen gefangen und ihre Hoffnung dass es ihnen selbst irgendwann besser gehen wird macht sie blind für die fehlende Hoffnung in ihren Mitmenschen. Doch die Hoffnung ist das Leben selbst und die Menschheit könnte ohne nicht überleben. Das Leben hört auf, wenn all deine Träume und Wünsche in einem schwarzen Loch verschwinden – ein einziger kurzer Moment und alles ist anders, alles ist vorbei. Du verlierst den Egoismus der eigenen Hoffnung und wünschst dir, die anderen würden dir etwas von ihrer abgeben. Solche Menschen gibt es, aber sie sind selten. In einer perfekten Welt gäbe es kein Verlangen nach Wünschen und Träumen, denn alles würde sofort erfüllt. Eine perfekte Welt wäre nicht perfekt, denn es würde fehlen was uns Menschen ausmacht, das egoistische Streben nach der besseren Zukunft. Alle würden nur noch darauf warten, dass der andere sie bemerkt, aber es wird ein hoffnungsloses Warten sein. Das Ende der Menschheit.
    [Ich glaub das ist der konfuseste Kommentar den ich jemals geschrieben habe. :D]

  3. Je, Jongen, wat gët dat reischt, wann dier 30 gidd!! ;)

    Zum Rescht:

    – Perfektioun an Mënschheet schléissen sech géigensäiteg aus an mengen Aan

    – D'Hoffnung stierwt bekanntlech emmer als Läscht …

    – Mir sinn all Figuren an engem Spill, dat mir net gewielt hunn an wou keen eis d'Regelen richteg erklärt huet

  4. Do hett een an sech Loscht deen ganzen Panther fum Rilke ze ziteieren.

    Hudd der net och heiansdo d'Gefill dass der ierch selwer den schweiersten Anker sidd deen ierch festhällt an verhennert dass der ären Suergen an ängscht fortflitt ?
    Et gett nemmen daat wat mer hun, et ass net fill an et ass dach soufill mei wei neischt.

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