Mittelmaß?

Ich möchte mich freimachen von dem Leid, das diese Abwesenheit in mir verursacht. Ich suche Extremsituationen oder Ablenkungen. Ich arbeite bis tief in die Nacht, betrinke mich während des Schreibens. Masturbation und Spieltrieb, Tanzen und Lautstärke. In den Abgrund sehen. Dulebstnureinmal. Livefastdieyoungandleaveahandsomebody. In die Hölle und nicht mehr zurück. Alle Abgründe ausloten.

Beschäftigung, Beschäftigung,
denn das viele Denken macht dumm!

Ich brauche das, genauso wie ich Angst und Schrecken brauche. Ich denke gerne nach, aber nicht zu lange. Oder nicht immer. Die Wirklichkeit in ihrer Gesamtheit ist zu schrecklich, zu großartig.
Muss man schnell leben? Müssen wir uns ständig auf Autobahnen und Hochgeschwindigkeitszugstrecken fortbewegen? Oder dürfen wir auch mal langsam leben, abseits von Colaautomaten und 3D Virtual Reality Videospielen?
Ja. Und ich tue es. Abwechselnd mit Wahsinnsphasen, in denen Speed von Atari Teenage Riot in meine Gehörgänge reinkracht, und ich mich wie auf einer seltsamen, alles beschleunigender Droge fühle. Wieso diese Dualität? Wo bleibt das Mittelmaß?
Was ist die abgeschwächte Form von Angst und Schrecken?

Danach dann die eigentlich dumme Frage, was das Ganze eigentlich gebracht hat. Im Endeffekt war es ein netter Abend unter Leuten, die du nicht genug kennst, um dazu zu gehören, die dir aber interessant erscheinen. Eine drogeninduzierte Psychose jagt die nächste. Völliger Quatsch, aber der Satz klingt so gut. Das Leben ist wie eine Schlange, die so lange wächst, bis sie gar nicht mehr anders kann als sich in ihren eigenen Schwanz zu beißen.
Wo stehe ich da? Oder sind wir alle Kaninchen in der Schlange, nicht wissend, wo es zum Schwanz und wo es zum Maul hingeht, während wir langsam verdaut werden?
Alles Unsinn.

Wir sind Wale im Ozean der Belanglosigkeiten.
Kleine Käfer auf dem Weg ins Licht.
Menschen (Homo sapiens) im frühen 21. Jahrhundert, irgendwo auf der Staße des Lebens, ohne Navigationsgerät, als Orientierungspunkte nur verblasste und sterbende Sterne.

Wir sind nirgendwo und es ist jetzt.
[0803181922]

15 Kommentare “Mittelmaß?

  1. (“auslosten” ist übrigens eine Vergangenheitsform von “auslosen”, deshalb hat der Spellchecker diesen Vertipper nicht erwischt.)
    Ich wollte mich jetzt eigentlich über die neuerliche “Wir machen relativ dumme und kurzlebige Witze über Fires Vertipper, da wir sonst nichts zu tun haben”-Welle (Sind irgendwie gerade Ferien?) auslassen, habe mir aber stattdessen zwei Trailer von “300” angesehen, das half auch.

  2. Ich hab mal zwei Sprüche für dich vorbereitet.

    1.Tippfehler sind gewollt und dienen der Unterhaltung.
    2. Wer einen Tippfehler findet darf ihn behalten.

    Der erste steht übrigens bei mir im Blog drin.
    Vielleicht hilft das…

  3. oh joo do as et daat mat wal an käfer… as e gaile verglach an vum recht vum text wees de jo waat ech dovun haalen :)

  4. LOLWUT?

    also wann mer schon derbai sin : “3D Virtual Reality ” gett ett eigentlech net ^^. Et ass den “Virtual Reality” op deen all Gamer ward an deen ett na nie op den Marché gepackt huet.
    *splitting hairs*
    Weiderhin geing ech der proposeieren mol mei eng positiv Astellung zum Liewen ze krein. Sech an senger Haut wuelvillen ass keen Zeechen vun Ignoranz.

  5. Iwerdreiwen ass eng Stilform.
    An soss geht et mir gudd, thankyouverymuch!
    Weiderhinn: Wéi mescht en dat? Eng “positiv Anstellung” kréien? Ech hun do nach keen Schalter fonnt bei mir.

    Froen stellen ass keen Zeechen vun Depression.

  6. Irgentwéi fannen ech, dass déi (meecht) Kommentarer hei feel op der Plaatz sinn. Et zerstéiert irgentwéi e besschen dee ganzen Text. Am Plaatz “Ween fennt deen nächste Fehler?” sollt ee villeicht “Ween versteet den Text?” spillen. ;)
    Et wäer jidderfalls Schued wann et nemmen beim éischten Spill giff bléiwen, zumools well deen Text hei dach -menger Meenung no- zu vill Nodenken (misst) urécht.

  7. Halt op ierch ze verlafen.
    Joël, déng Anstellung kanns de och net einfach mol sou änneren. Du striews ouni et ze steieren géint eppes wat der net geet an wahrscheinlech weart dat dain ganzt Liewen sou sin. An as dat esou negativ?
    Ech hun den Text gelies ier en Comments krut an ech fannen en schéin, ech hun dem Ben en virgelies.
    Ansonsten alles Léiwes vum aneren Enn vun der Welt (zumindest kent et mir denowend sou vir), ech wees ech hun mech des Woch net genugh gemellt.

  8. Hey Jo :)

    Et ass wonnerbar deng Texter ze liesen, wann een schon derbäi war wousde se selwer firgelies hues.
    Lo hun ech emmer deng Stemm derbäi am Kapp ^^
    Ech sin grad bessi midd a wirr AWA
    doweint deelen ech der lo mol einfach a Stechwierder mat waat ech der ze soen hun:

    1) ‘Wir sind nirgendwo und es ist jetzt’ = super Satz, deen wärt ech an Zukunft wahrscheinlech puermol ziteiren mussen ^^

    2) Ech sin frou mat der

    3) Den Text ass interessant, d’Gefill kennt fir mech mol riwwer, op daat lo un den Wierder oder menger momentaner Stemmung lait?

    4) Firwaat muss du emmer Maturbatioun mat an deng Texter abrengen? Nemmen fir mei liicht duerch Google Leit op deng HP ze locken?

    5) Positiv Liewensastellung? Negativ Liewensastellung? Verzweifelten Optimismus? Nichteren Realismus -zack- Pessimismus-punkt- Leiwer net nichter bleiwen-punkt- Wir sind nirgendwo und es ist jetzt-punkt-an domat hun mer schon d’zitat-punkt-

    6) Wellsde mat mer an de Kino goen? Oder een drenken? Een Owend/net Nuecht verbrengen? ^^

    7) Ech vermessen dech am Moment ganz bessen, wann ech sou deng texter liesen :)

    Sylvie

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