Die große Kopiermaschine

kopiermaschine

Eigentlich wollte ich nach so langer Abwesenheit etwas Schönes bloggen. Oder einen gigantischen Rundumschlag über all das, was mir in dem letzten Monat im Internet so begegnet ist. Ich hätte auch lustige Examensanekdoten erzählen können. Dann habe ich gestern früh das Tageblatt aufgeschlagen und diesen Leitartikel von Roger Infalt mit dem seltsamen Titel „Wie illegal ist legal?“ gelesen. Ich wollte eigentlich sofort darauf antworten, konnte mich aber den ganzen Tag davon abhalten. Und heute kribbelt es mir noch immer in den Fingern. Da müssen wir jetzt wohl alle durch.

Werter Herr Infalt,

Ich habe mir gerade eine Kopie ihres Artikels mit ihrem Foto heruntergeladen. Das klingt vielleicht jetzt schockierend und äußerst kriminell, aber das tut jeder, der die Webseite des Tageblatts besucht und ihren Leitartikel anklickt. Denn so funktioniert das Internet.

Das Internet, werter Herr Infalt, ist eine gigantische Kopiermaschine. Alles, was sie auf ihrem Computerbildschirm „im Internet“ sehen, ist in Wahrheit eine Kopie, die ihr Browser zur Anzeige auf ihren PC heruntergeladen hat. Das Internet kann also gar nicht anders, als kopieren. Deshalb ist es auch falsch, vom „privatem Eigentum anderer Leute“ zu reden, wenn man von runterladen spricht. Ihr Leitartikel ist nämlich, obwohl mittlerweile sicherlich schon von Hunderten heruntergeladen, immer noch auf dem Server der Tageblatt-Webseite. Sie sind, obwohl hunderte von perfekten Kopien angefertigt wurden, nicht um einen Buchstaben ärmer geworden.
Bitte versuchen Sie, das zu verstehen. Vielleicht hilft es auch, sich den folgenden Satz einmal laut vor zu lesen:
Das Internet ist eine gigantische Kopiermaschine.

Als die Schrift eingeführt wurde, haben sich die griechischen Philosophen beschwert, das wäre der Verfall aller Kultur, jetzt müsste niemand mehr auswendig lernen, sondern könne alles immer nachlesen. Als die Druckerpresse eingeführt wurde, wurde ebenfalls behauptet, jetzt könnte jeder jede Schmiererei unters Volk bringen. Mit der Erfindung von Tonträgern wurde befürchtet, kein Mensch würde mehr Konzerte besuchen. Vielleicht erinnern Sie, werter Herr Infalt, sich auch noch an die Einführung der Musikkassette, welche damals ebenfalls zum tödlichen Instrument für die Musikindustrie stilisiert wurde. Das gleiche geschah mit der Videokassette. Und was geschah?

Nacheinander entstanden Bibliotheken, in denen Wissen gesammelt wurde, Pressegesetze, die die Verteilung von Schmierereien regulierten und das Recht auf Privatkopie wurde eingeführt. Die Gesetzeslage wurde also an die technischen Neuerungen angepasst. Und hier kommt der Punkt, wo sie wie ein ewig Gestriger, einer jener Kulturpessimisten, die ich eben aufgezählt habe, klingen. Ich kann das bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Ihr Geschäft ist der Verkauf von toten Bäumen, auf dem ihre Geschichten gedruckt sind. Nun muss aber niemand mehr das Papier kaufen, sondern kann ihre Artikel bequem im Internet lesen – und anscheinend auch unter falschen Namen. (Gibt es eigentlich Beispiele hierfür?) Sie müssen sich also mit dem Argument, dass das Recyclingpapier, auf dem ihre Geschichten gedruckt sind, fast genau umweltfreundlich wie das Internet sei, gegen Dinge wie die „Dageszeitung“ von RTL.lu wehren. Das klang für mich schon ziemlich verzweifelt, immerhin gehen andere Medien in anderen Ländern noch so weit und behaupten, die Geschichten auf den toten Bäumen hätten eine größere Qualität als das, was da im Internet stünde.

Und woher kommen eigentlich ihre Artikel? Die Geschichte mit dem Jungen, der im Supermarkt einen Apfel klaut, haben Sie die selbst erlebt? Hat sie ihnen jemand erzählt? Vielleicht sollte man sich besonders als Journalist bewusst sein, dass man immer auf den Schultern von Giganten steht und auf tausende Jahre Kulturgeschichte aufbaut. Nothing is original, wie Jim Jarmusch einst so schön sagte.

Nein, werter Herr Infalt, unsere Gesellschaft muss nicht „im Kampf gegen diesen großen Klau sehr schnell Strategien entwickeln“, sondern die Rechtslage muss sich der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung anpassen. Es gibt auch schon Ansätze.
Zum Beispiel Creative Commons. Künstlerinnen und Autoren können ihre Werke unter eine spezielle Lizenz stellen, unter der ihre Werke verbreitet werden dürfen, ihre Name aber immer genannt werden muss und wahlweise Bearbeitung und kommerzielle Nutzung erlaubt oder verboten werden kann.
Dann gibt es schon etwas länger die Idee der Kulturflatrate. Man bezahlt, genau wie bei CD-Rohlingen, Kopiermaschinen, leeren Blättern und sonstigen Leermedien eine Gebühr auf seinen (Breitband-)Internetzugang. Dieses Geld wird dann unter den Künstlern und Autorinnen verteilt und File-Sharing und die Privatkopie von Musik, Filmen, etc. wird legalisiert. Sogar die sonst so internetferne SPD prüft momentan die Möglichkeit der Einführung einer Kulturflatrate. Auf Politikercheck.lu haben sich mehere luxemburgische Politiker positiv zu der Idee geäußert. Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie, werter Herr Infalt, in diesem zweistündigen Podcast der Seite Netzpolitik.org.

Bliebe vielleicht noch zu erwähnen, dass es durchaus viele Menschen gibt, die ihr „geistiges Eigentum“ gerne teilen und es deswegen für die freie Verwendung ins Internet stellen, sei es unter einer CC-Lizenz, sei es sofort in das sogenannte „public domain“. Die Wikipedia ist sicherlich ein gutes Beispiel hierfür – ihre Zeitung zitiert ja auch oft und gerne daraus. So ist zum Beispiel das Bild, das diesen Artikel ziert, unter einer Creative Commons-Lizenz und darf von mir benutzt werden, solange ich den Fotografen, Michael Pereckas, als Urheber des Fotos nenne. Und es gibt Seiten und Dienste, bei denen man bezahlen muss und dann ganz legal Musik oder Filme runterladen darf. Den Begriff „iTunes Music Store“ dürften sie sicherlich schon einmal gehört haben. Nicht jeder Download ist also ein Verstoß gegen das Urheberrecht. Eigentlich sind es die wenigsten, denn wie schon gesagt, jede Seite, die wir besuchen, jedes Bild, das wir uns ansehen, landet als perfekte Kopie auf unserem Rechner. Das Internet ist eine gigantische Kopiermaschine.

Ein letztes noch, werter Herr Infalt: Ich finde ihren Artikel nur auf der Seite von Tageblatt. Ansonsten ist er nicht auffindbar. Ihre Prophezeiung hat sich also nicht bewahrheitet. Vielleicht, weil sie in ihrer Panik über das „neue“ Medium Internet ein wenig übertrieben haben. Vielleicht war ihr Leitartikel aber auch einfach niemanden die Mühe wert, ihn zu kopieren und unter falschem Namen weiterzuverbreiten.

(Photo cc by Michael Pereckas)

42 Kommentare “Die große Kopiermaschine

  1. Gute Antwort! Ich weiss manchmal gar nicht, ob ich über soviel Ignoranz lachen oder weinen soll. Ich hab jedenfalls jedes Mal “Herr Einfalt” gelesen. Ich mag mein Unterbewusstsein. :D

  2. Ach, wie oft habe ich schon wiederholt, dass Äpfel und Birnen oder halt Bananen oder eben Inhalte einer Internetseite zweierlei sind. Dass man im Tageblatt solche Vergleiche bemüht, um das eigene Unverständnis der Netzwelt zu untermauern, passt mal wieder. So wie das fehlende Leerzeichen in “illegalist”.

  3. Interressanterweise spricht Herr Infalt von Persönlichen Daten, deren veröffentlichung nie erlaubt wurden…
    Ich frage mich worauf er das bezieht… immerhin ist jedes Facebookmitglied selbst daran schuld.
    Lustig ist auch, dass die einzigen, die sich GEGEN Datenklau einsetzen, Leute aus der Internetgemeinde sin.

    Ich denke, Herr Infalt mag einfach nicht das Demokratische am Internet. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder so schlechten Journalismus betreiben darf? Zumal Herr I. gar nicht auf die Quelle seiner Apfelstory eingeht… was den sofortigen Ausschluss des Artikels aus jeder anständigen Wiki bedeuten würde.

  4. Ausgezeichneter Post! Roger Infalt reagiert nicht nur klischeehaft, sondern vor allem auch sehr spät auf die Copyright-Problematik. Ob der Mann das jetzt erst mitgekriegt hat? Auf jeden Fall kein Qualitätsbeweis für Tageblatt-Leitartikel…

  5. Hat Herr Eefallt ihnen denn schon auf Ihre Antwort geantwortet oder ist er nun sprachlos?

  6. Bis jetzt scheint Herr Infalt sprachlos zu sein. Vielleicht ist das aber auch die oft zitierte Arroganz von Journalisten, welche nicht auf Blogger eingehen (rühmliche Ausnahmen gibt es natürlich auch!).

  7. Letzebuerger Presse, iergendwei denkt een emmer et wier dach ee Funken Qualiteit do…..

    dee Verglach zu konventionellem Deifstahl hinkt jo och komplett: „Jeder, der eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt…” daat ass jo scho mol guer net de Fall… schued daat dem Infalt daat net opgefall ass…..

  8. Gratulation zu einem stilistisch außerordentlich gelungenen Blogbeitrag!

    Die Theorie des “Video kills the radio star” (und man möge mir meine zeitweilige Erinnerungslücke bezüglich der entsprechenden Urheber verzeihen) ist doch schon längst überholt. Weder das Radio, noch die Langspielplatte, noch das Kino oder die Konzerte sind ausgestorben. Ebenso wenig gibt es keine Bücher mehr oder keine Tageszeitungen.

    Zunächst ganz im Gegenteil, Langspielplatten erleben gerade wieder einen Boom, weil die Kids die monotonen mp3 leid sind und sich LPs wohl doch viel besser anfassen, betrachten und bewundern lassen. Konzerte werden mehr besucht denn je, denn wer sich die Musik schon vorher einmal anhören durfte, sei es auf mySpace oder über iTunes, kann sich mit dem Künstler wohl viel leichter anfreunden.

    Die Medien, die aus ihrer Führungsrolle verdrängt wurden, sind ebenfalls keineswegs ausgestorben. Vielmehr haben sie sich Nischen angeeignet, bedienen spezielle Interessen, genau wie auch die Langspielplatte, die z.B. das Internet nicht befriedigen kann.

    Nur die Tageszeitung… Oobwohl ich persönlich immer noch viel lieber über dem Frühstück in einem nordischen Format blättere und dabei nach Lust und Laune Krümel darüber verteilen kann… die Tageszeitung scheint dem Untergang geweit. Der Boston Globe, die Washington Post, die Toronto Sun… die einen gibt es schon nicht mehr, die anderen haben ihr Angebot gänzlich aufs Internet übertragen oder zumindest zu großen Teilen. Der Trend zum eBook und zur selbst zusammengestellten Tageszeitung scheint unaufhaltsam. Das Schicksal wird wohl auch das Tageblatt ereilen und wenigstens kann man dann wohl die Artikel von bestimmten Redakteuren aussen vor lassen…

  9. Kwi:

    > Langspielplatten erleben gerade wieder einen Boom, weil die Kids die monotonen mp3 leid sind

    Gibt’s dafür irgendwelche Statistiken? Ich bezweifle nämlich, dass das viele Kids so sehen …

  10. Joël, Deine ausfürhlich Antwort ehrt Dich! Vergessen dürfen wir aber niemals dies: Die Hufschmiede haben den Siegeszug des Autos nicht aufgehalten. Und es war gar nicht nötig es ihnen zu erklären.

    Jede neue Generation gibt der Welt das Gefühl der Normalität zurück.

  11. Es ist schon erstaunlich, über wieviele Wege und Umwege Karikaturen, die ich gezeichnet und veröffentlicht habe, im Internet herumzirkulieren. Wo früher manchmal einer eine Kopie an der Pinwand in seinem Büro aufgehängt hat, mailt er es jetzt den Freunden und Bekannten, und schon ist eine Lawine mit Karikaturkopien losgetreten. Da gehören auch die Sachen dazu, die ab Original eingescannt und losgeschickt werden – also doch eine Kopiermaschine.
    Einzige Frage ist – freut es mich, meine Arbeiten online zu sehen, oder fühle ich mich bestohlen.
    Ich gehöre zu denen, die es positiv sehen, auf dem Web irgendwo meine Arbeiten wiederzufinden. Ich sehe es als eine Werbung und ein Zeichen von Interesse an meinen Arbeiten. Wichtig ist für mich, das Internet professionell zu nutzen, und meine Arbeit dem anzupassen.
    Die Aussage von ben “Die Hufschmiede haben den Siegeszug des Autos nicht aufgehalten” , könnte man noch weiterspannen und sagen: Es wird immer noch Hufschmiede geben, nur wird es für sie schwierig Autos zu finden, die sie mit Hufeisen beschlagen können – also : umdenken!

  12. Grommel,
    Heutzutage findest du in jedem Plattenladen, der etwas auf sich hält, auch LPs. Sehr viele Bands (auch luxemburgische!) veröffentlichen ihre Alben auf CD und auf LP (Sigur Rós, Nine Inch Nails, Do Androids Dream of Electric Sheep?, …) Wenn du vor zehn Jahren in einen Plattenladen gingst, wurdest du meist nur blöd angeschaut wenn du nach Schallplatten gefragt hast.
    Auch in Zeitungslèaden findet man heutzutage sehr viele Fachmagazine zu Schallplattenspielern. Manche Plattenspieler kosten dabei mehrere tausend Euro.
    Natürlich ist die LP eher ein Nischenprodukt, und eher unter Audiophilen beliebt. Die MySpace Generation weiss wahrscheinlich auch größtenteils gar nicht, was Vinyl ist. Aber Fakt ist: die LP feiert ein Comeback, Tendenz (meines persönlichen Eindrucks nach) steigend.

  13. Jo. An déi kleng, onofhängeg Plackebuttéker wou d’Leit hannert der Théik nach eppes vu Musék kennen, maachen och haut nach emmer méi Spaass ewéi eng vun last.fm computergeneréiert Emfeelung. :)

  14. Do ginn ech der Recht. Just, dass die allermeescht Läit hier Musek an online Shops etc kafen. An do kanns de der keng Vinyl downloaden ;)

    Opwuel Vinyl usech lo doduerch schon rem sou elitär ginn ass, dass die ‘richteg’ Kenner sech domadder ‘schmücken’ kënnen :)

  15. Lo feelt hei nach just een dee sech drop behaapt dQualiteit vun Placken wier besser wei vun CDen ;-)

  16. ganz interessant, an déi jonk, déi vun den Elteren alles bezuelt kréien, di bekäppe mol net, datt den Internet hir zukünfteg Aarbechtsplazen elo schonns zastéiert, den Job als Journalist ass lo schonns “passé”, an an den Enseignement brauch och kee mi ze goen, kriss alles am Wikipedia gratis.

  17. @gonzo… do gin et wuel messverständnisser: den Internet zersteiert net arbeschtsplaazen, en verännert se just… genau wei den Auto den Schmatt net embruecht huet, mee een mechanicien aus em gema huet…..

    Des weideren huet dSchoul mir perseinlech wesentlech mei baibruechts weis de an der Wiki liesen kanns

  18. @pol, tipp topp, rendez-vous dann a 4-5 Joer bei der ADEM, da kënnt Dir deenen do dann och erklären, wéi den Internet d’Aarbechtsplaze just vaännat huet, d’Musekindustrie ass souwisou scho futti an d’Film Industry ass next … same here with Mr. Gene Simmons:

    “The record industry is in such a mess. I called for what it was when college kids first started download music for free — that they were crooks. I told every record label I spoke with that they just lit the fuse to their own bomb that was going to explode from under them and put them on the street. […]

    The record industry doesn’t have a f*cking clue how to make money. It’s only their fault for letting foxes get into the henhouse and then wondering why there’s no eggs or chickens. Every little college kid, every freshly-scrubbed little kid’s face should have been sued off the face of the earth. They should have taken their houses and cars and nipped it right there in the beginning. Those kids are putting 100,000 to a million people out of work. How can you pick on them? They’ve got freckles. That’s a crook. He may as well be wearing a bandit’s mask.

    Doesn’t affect me. But imagine being a new band with dreams of getting on stage and putting out your own record. Forget it. “

  19. Gonzo di: Hues du main Text iwerhaapt ganz gelies? Wann jo, dann froen ech mech zwar, wéi schwéier et ass, fir ze verstohen, daat et eben net drem geht fir alles gratis ze kréien, mee dorems, fir en Modell anzeféiren deen mam technologeschen Fortschrett matgeht an weder daat aalt nach daat néit ze blockéiren.
    Et wärt ganz secher och an 20 Joer nach Journalismus ginn, genausou wéi et nach eng Schoul wärt ginn. Dat do ass Kulturpessimismus deluxe, an deen huet nach nie eppes guddes bruecht.

  20. @joel, datt et journalismus a schoul a musek a film nach laang gëtt, dat bezweiwelen ech och nit, just wee bezilt? sou ee Modell dee jidderengem et gerecht mécht, dat ass kabes, den internet ka kee kontrolléieren, de system kollabéiert op Käschte vun den Auteuren, vläit klappt et nach mat sponsorin’, mä deen neie Modell heescht wuel einfach Chomage, Milliardären à la Playboy Zeitung, daat ass passé, an u sech och eng gutt Saach. A wéi ass et mat de Reliounen? Ruinéiert den Internet net och hire Business? Just Schued, datt et zu Zäite Christi nach keen Internet gouf, punäs, wat hätt dat d’Saach méi liicht gema fir eis Séilen ze retten.

  21. Also, mol ofgesinn dovunner daat et technesch meiglech ass, den Internet ze kontrolléiren (Deep Packet Inspection) – mä dovunner haalen ech aus Dateschutzgrënn net immens vill, ged et dach elo schon eng Reih Modeller, déi funktionéiren an och eng ganz Retsch Ideen, wéi esou eng Kulturflatrate ze bezuehlen wier. Méiglech ass et definitiv, lauschter der just mol eng Kéier de Podcast vun Netzpolitik un, deen ech verlinkt hunn.

    Wann d’Relioune ennerginn deet et mir net Leed. Vlaischt stirwt och deen een oder aanere Dinosaurier, deen sech net upasse kann, mee fir de Recht wärten eben néi Modeller entstoen. Iwregens ginn et schon x Beispiller vun Bands a Kentschler, déi just wéinst dem Internet bekannt ginn sinn. Kulturpessimismus ass also net ubruecht.

  22. Well mech kuerz hei zu den Vinyls äusseren well fannen et witzeg an gud dass se an desem Kontext erwähnt gin. Ech selwer sin en groussen Vinyl Fan an ech mierken schons dass een an den läschten Joeren nees öfters LP’en an de Buttéker awer och nees op villen Concerten fennd. Firwat ech eng LP enger CD oder mei aktuell MP3 bevirzugen as schnell erklärt an huet näischt mat elitärem Firlefanz ze doen: eng LP huet fir mech vill mei en liewegen charme wei eng CD well se eben net esou proper, perfekt an räng kléngt. Dovun oofgesin as och eng gud MP3 am Zeitalter vun der Loudness War weit dovun ewech perfekt ze kléngen mee dat as eng aaner Sach dei denen meeschten Leit hautesdaags egal as. Fest steet dass Vinyl keng Wellen mei schloewaert well d’Produktioun zimlech déier as. Wat awer emmer mei opkennt sin gratis Coupons dei bei villen neien LP’en dobäi sin fir sech den Album zousätzlech(oft mat Bonustracks) am Digitalen Format kennen erofzelueden.

  23. @ gonzo, daat mat der Musek Industrie ass wierklech nawell ee gudd Beispill, just leider fir mech net fir dech. Well Tounträger gin kopeiert sait et dofir meiglechkeeten gin, Tounbandrekorder, Kasetten, CD brenner MP3 etc… An den 70 an 80er gouf et Bootlegs also illegal Concertsmattschnetter dei et souguer op LP ze kafen gouf, daat ass 30 Joer hier.
    Ass dPlackenindustrie futti gaang? Ech mengen net…. (PS: si hun dach scho laang nei geschaeftsmodeller, net vir naischt sen am moment zu Letzebuerg mei Concerten wei je virdrun)

    @Kamikaze,
    mat den LPen hues de recht si senn net sou propper wei CDen oder gudd MP3en an daat mecht de charm aus. Knisteren, an dee soss net Propperen Klang, ass bessen wei ee alen Film, deen och mies Qualiteit huet a mies Faarwen, mee trotzdem ganz flott ass unzekucken. Ech froen mecht just was de mengs daat eng MP3 net perfekt klengt? Een Ennerscheed teschend CD an MP3 ab 256 kBs ass an Blanntester net ze erkennen…

  24. Pol: Geff mol eng Kéier “Loudness War” an eng Suchmaschin an (gären och an déi vu mengem Blog) . Daat huet natirlech net direkt eppes mam Format mp3 ze dinn, mä immens vill Musiker/Produzenten kompriméiren hier Musek “doud”. Dh. d’Lidd huet vun der eischter bis zur leschter Sekonn permanent déi selwescht Lautstärkt. An do geht natirlech vill verlueren. Daat mengt den Tom.

    Gudd LPen kratzen och net, mä se hunn méi en “waarmen” Klang, den geschätzt ged.

  25. pardon do war ech wuel dann am Feeler, mee Dynamik Kompressioun huet jo awer nu guer naischt mat dem Thema ze dinn, an ass och wuel eischter een Kenschtlerechen Aspekt deen de Mastering Ingenieur gewielt huet.
    Doriwwer kéint een sech blöd diskuteieren… Mee daat get awer gema sait et Kompressoren get, (Kompressoren sen och absolut noutwendeg fir ee richteg scheinen mix) mee sou Flaach komprimeiert Endmixen sen och net mai Fall…

    Schold ass awer do och dei ganz Hifi Szen dei all wellen Lautstärkt a “gudden Klang”, Kompressioun get numol ee vollen a saaten klang….

  26. @Joël, du hues recht dass “Loudness War” net direkt eppes mam Format MP3 ze din huet. Fakt as awer dass vill Leit hir Musik mettlerweil op hirem Laptop lauschteren oder och op aneren Geräter wei zBsp. dei Statiounen fir den MP3 Player dran ze stiechen. Haut wellen Leit Plaatzspuerend Geräter wat mat séch bréngt dass d’Musik emmer mei kompriméiert get fir dass een sou gud wéi all Detail och iwer schlecht kléng Lautsprecher kann héieren. Dat war am Zeitalter vum Ghettoblaster zwar och schon deels opkomm mee manner staark wei an de läschten joeren.

    Recht hues de och dass en gudden Plakkenspiller mat ordentlecher Nol net kraatzt. Wat mer bei enger LP gefällt as eben dass dei opnahmen anescht oofgemescht gin an oft vill manner kompriméiert sin. Ech schätzen et einfach nach dass een beim Ppdréinen en warmt an dynamescht Klangbild huet.

    @Pol, Kompressioun get numol ee vollen a saaten klang dat as secher, um Lautstärkeregeler dréinen allerdéngs och.

  27. @pol, dann ass alles an der Rei, kee Problem also mat der Musek- a Filmindustri, alles also falschen Alarm. an d’Bauere mat hirer Mëllech sollen och kleng bäi ginn, einfach alles an den Internet setzen amir suckelen dann direkt per Kultuflatate alles direkt vum Ecran rof. Supi, uff, dat ass also gekläert. Wa lo nach ee meckert à la Infalt, da soe mir him mol, hien hätt keng Anung vun näischt, wann hie keng Suen huet, dann ass dat well hien näischt vum neie Business Modell bekäppt huet. Lo mol séier dem Obama eng Mail schécken, datt hien och endlech de Petrol per Download soll ubidden, datt nach keen op déi Iddi kommen ass. Herrlech, alles gëtt gesuckelt :-)

  28. @gonzo lies mol nachemol selwer den artikel an d comments dann fenns de och raus em waat et wierklech geet….

  29. Den Artikel gefällt mer gudd, @gonzo: Meng Groussmamm soot mer schon emmer, et sollt ee keng Äppel mat Bieren vergläichen, mee déi haaten nawell nach méi gemeinsam wéi d´Musekindustrie an eis Baueren …

  30. Pingback: Was Zensursula alles nicht weiß… « L for Liberty

  31. @cris an @joel, hei ganz eleng fir Iech:

    Victor Buck schließt Druckerei in Luxemburg

    Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Immerhin drucken wir seit über 150 Jahren in Luxemburg”, erklärte Unternehmenschef Nicolas Buck im Interview mit Radio DNR. “Aber die europäische Druckindustrie ist krank. Wir haben kein Licht am Ende des Tunnels gesehen.” Buck, der 2004 als “Luxemburger Unternehmer des Jahres” geehrt worden war, betonte, dass es sich in diesem Fall nicht um Auslagerung in das slowakische Werk handelt. Vielmehr würden durch die Schließung der Druckerei überschüssige Kapazitäten abgebaut. Im Moment herrscht laut Nicolas Buck eine “große Traurigkeit” unter den Mitarbeitern, von denen viele in zweiter oder dritter Generation im Unternehmen arbeiten.

    also, d’Adress vun der ADEM ass:

    Administration de l’emploi
    10, rue Bender
    L-1229 Luxembourg
    Europa

    Dir kënnt hinnen dann do Äert neit Konzept erklären, vu Kultuflatate asw, o boy, wéi ech jonk war, do hat ech zwar net vill Anung, mä sou ee Gesülze, do kann ee just nach staunen. Den Elteren hir Suen ausginn, dat ass zimlech easy, selwa Sue rabréngen, dat ass kee Meter einfach, a wann een dann och nach ëm de Loun vu senger Aarbecht bruet gëtt, well alles “gratis” am Internet zirkuléiert, da geet et einfach d’Baach rof, cf. BUCK … a wann eis Zeitunge keng Hëllef vum Staat kréien, dann ass och do tote Hose. Net grad roseg, wat do nach op eis zoukënnt. gonzo

  32. Gonzo di: (oder eischter “costa domenico”)
    Kulturflatrate ass net gratis. Et geet jo grad drëms, aus der momentaner Situatioun eng méi fair ze maachen, déi Kënschtler, Konsumenten an Technologie Rechnung dréit. Wou do eng Dréckerei, déi technesch Handbicher dréckt, erapasst, misst de mir zwar erklären, mä éierlech gesot well ech et vun dir iwwerhaapt net héieren.
    Du vergläichs, schlëmmer wéi den Här Infalt, Ananas mat Gromperen an Méimaschinnen a probéiers mat bëllegsten Mëttelen ze provozéieren. Ech hunn keng Loscht méi dorobber, virun allem, well ech nach ëmmer d’Gefill hunn, du häss mäin Artikel weder gelies nach am Usaz verstanen, ëm wat et hei geet.

  33. @gonzo:

    Och schued, dass d’Päerdskutschen deemools net subventionnéiert gouffen wéi se vum Auto bedréit gouffen, gell?

  34. @gonzo: dann zitéier awer o den ufank vum artikel:

    “Die Druckerei Victor Buck schließt ihren Luxemburger Produktionsstandort in Leudelingen. Dies gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. 90 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.

    Die Luxemburger Produktionsstätte, wo vorwiegend Bedienungsanleitungen und technische Handbücher gedruckt werden, leidet seit drei Jahren unter Umsatzrückgang, heißt es von der Unternehmensgruppe Victor Buck, die ihre Druckereisparte vor anderthalb Jahren in “Qatena” umbenannt hatte.
    Grund für die dauerhaft schlechte Auftragslage seien Überkapazitäten in der europäischen Druckindustrie und ein starker Preisdruck. Bereits Anfang 2008 war die Luxemburger Qatena-Filiale ins Schlingern gekommen, als ein Auftrag des Handy-Herstellers Nokia wegfiel. Damals wurden 37 Stellen gestrichen.”(Quell: http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/29190/victor-buck-schliesst-druckerei-in-luxemburg.php)

    Da krus de jo och mat, dass dei Drockerai an der Slowakei, déi zum selwechten Konzern geheiert net zou mecht… Dass se soen et hätt näischt mat Auslaagerung ze din ass awer da kommesch, zumools d´Produktioun do nemmen e minimum vun deem zu Letzebuerg ass (=starker Preisdruck). A waat se drecken? Gebrauchsanleitungen fir “Néi Medien”, keng Bicher … Se produzeieren do wou et mei belleg ass, wei aner Konzerner eben och. Mee daat kennen se awer net sou direkt soen, wäll daat net gudd fir den Image ass. Et muss een net emmer gleewen wat d´Léit engem soen, o wann et am Wort steet ;-)

  35. lo wou den Jacko net méi do ass, kënnt dir souwisou kopéiere bis et blutt,
    d’Popkultur ass dout, et entsteet d’Internetkultur, wat och ëmma dat ass,
    a wou d’Suen hier solle kommen, keng Anung, et ass elo um Jonktem nei
    Léisungen ze fannen, Solidaritéit ass eis Liewensastellung

    Heal The World Make It A Better Place
    For You And For Me And The Entire Human Race,

    end of line

    gonzo di

  36. “end of line” ?

    schued, mir waerten seng gudd rechercheiert Beispiller, seng genial gewielten Verglaicher, an seng onpopulisteg an objektiv Kommentaren vermessen…..

  37. Herr Infalt,
    Ech mengen dir keint dem Herr Adami awer roueg op sain bemeienswaerten Commentaire äntweren. Och wann een am Onrecht ass muss ee Kritik verdroen an sech dem stellen, oder mengt der net dat een soss e bessen ignorant ‘riwer keint kommen? Bescht Gréiss

  38. Pingback: Hallo wort.lu-Leser_innen! | enjoying the postapocalypse

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *