„Wenn du jetzt gehst, ist mein Sommer vorbei!„, sagst du und schaust mich verzweifelt an. Ich kann aber nicht anders. Ich muss gehen. Ich verlasse die Wohnung, die nur mehr aus zusammengerückten Möbeln und Umzugskisten besteht, ihr winkt noch ein letztes Mal. Ich muss gehen, nicht weil ich es will, sondern weil der letzte Bus kommt, Ökoheiligenschein, Gendapol, blabla.
Du meintest, es sei dein schönster Sommer gewesen, ich erinnere dich kurz an den Sommer 2007, ohne selbst darüber nachzudenken, was für ein wundervoller Sommer dies eigentlich war. Der erste Herbst in deiner neuen Wohnung muss ohne Ã…damø-Couch auskommen. Nicht nur, weil der schwedische Möbelhersteller sich weigert, eine solche herzustellen, sondern vor allem deswegen, weil ich mal wieder die große Reise antrete. Ich glaube fest daran, dass der Sommer noch weitergeht, zumindest in Wien, bis Anfang Oktober.
Letzte Spaziergänge durch E., Neubauten auf den Ohren und den Kopf voller Ideen. Auf dem Gehsteig liegt Fleisch, das ich mühsam fotografiere. Die Sonne taucht die Straße für einen kurzen Moment lang in ein goldenes, geradezu poetisches Licht.
Der Sommer mag vorbei sein. Aber wir werden noch lange an ihn denken.
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