NB: Das hier habe ich eigentlich für „Camp NaNoWriMo“ geschrieben. Wie auch letzten November bin ich mal wieder kläglich gescheitert, nachdem es ein paar Tage gut gelaufen ist. In Luxemburg hat das Sozialleben einfach mehr Spaß gemacht. Und irgendwer muss ja in hippen Kaffeehäusern sitzen und sich gut unterhalten.
Das hier ist wohl sehr offensichtlich von Daria und der Erkenntnis, dass Uni genauso schlimm wie sekundäre Schulen sein können, inspiriert. Bei Gefallen veröffentliche ich gerne mehr.
„Willst du alleine wohnen?“
Reba sah von ihrem Kaffee auf. Ihr Kopf schmerzte immer noch. Das starke Pochen, das sie am „Morgen“ verspürt hatte, war schon verschwunden, aber ihr Gehirn war offenbar immer noch zu groß für ihren Schädel. So, genau so nämlich, fühlte es sich an.
„Hmpf.“
„Bitte?“
Ihr bester Freund – und ihr einziger, was die Sache nicht unbedingt einfacherer machte – sah sie verständnislos an. Er hatte viel mehr getrunken als sie und trotzdem wirkte er frisch und munter. Seine Augenringe waren fast nicht sichtbar, während Rebas selbst unter ihrer großen Hornbrille sichtbar waren. Sie war keine sehr geübte Trinkerin, aber auf ihrer Abitur-Abschlussfeier hatte sie trinken müssen. Einerseits, um die Leute zu ertragen, die sie die letzten sieben Jahre ertragen hatte müssen und andererseits hatte sie ihren Erfolg feiern wollen. Sie fühlte sich zwar nicht so, als ob sie wirklich etwas geleistet hätte, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie dieses eine Mal einen Sieg gegen das Universum errungen hatte. Nach all den Jahren der demütigen und unwürdigen Prozeduren, die offenbar gewissen Menschen als sinnvolle Art und Weise der Ausbildung vorschwebten, stand sie endlich am Ende und konnte selbst über ihr Leben bestimmen. Wenn Tri sie ließ, hieß das.
„Weißnich.“
„Weil du es noch nicht wissen willst, die Wohnungssuche so lange herauszögern willst, bis du du dich für irgendetwas entscheiden musst und deine Wohnsituation immer damit rechtfertigen kannst?“
Weiterlesen