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F. Scott Fitzgerald – The Great Gatsby

The Greatest  Some rights reserved by Brendon Burton

Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde. Ich wusste natürlich, dass der Roman berühmt und ein „Great American Novel“ ist, aber mehr auch nicht. Meine Kopie habe ich mir eigentlich von A. ausgeliehen, sie las es für die Schule, ich schaute bei einem Besuch rein und war nach den ersten paar Sätzen vom Stil begeistert. So sehr, dass ich fünf bis sechs Jahre wartete, um es ein weiteres Mal aufzuschlagen. Ich wollte mir auf ein Seminar zwei Bücher mitnehmen, weil lange Zugfahrten die beste Möglichkeit sind, viel zu lesen, vergaß dann aber das bereits angefangene Buch und „musste“ gleich mit Gatsby anfangen. Ich bin auf Seminaren abends meistens so müde, dass ich nicht mehr viel lesen kann, kam also langsam voran, genoss aber jedes Wort. Interessanterweise las ich im Durchschnitt elf Seiten am Tag.

Der Stil ist wunderbar. Ich mag es, wie Fitzgerald Beschreibungen aufbaut, die ganz nüchtern beginnen und immer poetischer werden. Ich persönlich habe Parallelen zwischen Fitzgerald und Kerouac gesehen, was mich überrascht hat.

Die Handlung ist ein bisschen party-lastig, aber OK, das muss sie wohl sein. Ich habe bei US-amerikanischer Literatur sehr oft das Gefühl, dass das ein ganz anderes Amerika ist, das da beschrieben wird. Das mag daran liegen, dass ich so gut wie keine Filme vor 1960 kenne, sehr wohl aber einige Literatur. Ich mochte The Great Gatsby. In meinem Kopf wirkte er oft wie „Bruce Wayne ohne Batman“, obwohl seine Geschichte eine völlig andere ist. Und gerade erfuhr ich, dass das Buch mal wieder verfilmt wird und Leonardo DiCaprio Jay Gatsby spielen wird. Ich bin gespannt.

photo: The Greatest, some rights reserved by Brendon Burton

analog adventures (X)

Heimfahrt mit dem Bus. Alle versuchen zu schlafen, denn es ging viel zu früh los. Ich stehe nicht gerne früh auf, besonders dann nicht, wenn ich mich dann durch den Wald schleppen muss. Ich kann jetzt nicht schlafen. Ich denke an dieses Lied von Archive. Ich freue mich so darauf, heim zu kommen und in meinem Bett zu versinken und zu schlafen. Morgen ist der zweite Teil der Exkursion, wir werden wieder genau so früh losfahren. Alle lieben Exkursionen.

analog adventures (IX)

Sie fahren uns mit einem Bus raus in die Natur und erzählen dort die gleichen Dinge, die sie im Hörsaal auch erzählen würden. Wir müssen steile Hügel hinaufhasten und schwitzen und können nicht einfach so gehen weil wir irgendwo in einem Wald sind. Im Tal gibt es einen Köhler, der Grillkohle produziert, hier oben hat jemand spezielle Bäume, aus deren Früchte Marmelade und Schnaps gemacht wird. Es ist unglaublich viel Arbeit, die kleinen Beeren zu pflücken und weiterzuverarbeiten. Ich möchte einwenden, dass frühere Menschen aus diesen Gründen Obstbäume gezüchtet haben. Alle lieben Exkursionen.

analog adventures (V)

Die gruselige Atmosphäre des scheinbar verlassenen Vergnügungsparks auf der anderen Uferseite strahlt bis auf die Insel, auf der ich spaziere. Es sieht aus wie in einem Zeichentrickfilm, der gar nicht für Kinder gemacht ist, obwohl er so wirkt. Dahinter wird versucht, eine Skyline aufzubauen. Ich verstehe nicht, warum eine Stadt wie Wien noch eine Skyline braucht. Gar nicht davon zu reden, wie unpraktisch Wolkenkratzer sind.

analog adventures (III)

Gold auf Schwarz, so altbacken-kitschig, dass ich mich alleine niemals reintrauen würde. Es ist auch nicht zu erkennen, ob das wirklich nur eine Bäckerei oder eher ein Beisel oder etwas dazwischen ist. Ich frage mich, ob früher die Geschäfte alle so prunkvoll ausgesehen haben oder ob es nur in einer bestimmten Gegend so war. Vielleicht ist das auch alles falsches Retrozeugs, das nur alt aussehen soll. Wie gescannte Schwarzweißfotos.