In meiner Wohnung findet eine Party statt, zu der ich niemanden eingeladen habe. Aber so ist das halt mit Künstler_innen, die kommen einfach so und ich musste sie natürlich reinlassen. Habe ich sie überhaupt rein gelassen? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es überhaupt geklingelt hätte. Annemarie will mit t. in einem Bett schlafen, warum auch nicht, sie erklärt mir noch einmal den Unterschied zwischen „gemeinsam in einem Bett schlafen“ und „miteinander schlafen“, langsam, so als würde ich die Sprache nicht gut verstehen und wäre schwer von Begriff. In eine weiße Decke ohne Überzug gehüllt läuft sie in das freie Zimmer, in dem seit Monaten niemand schläft.
Sie hat eine Gruppe von schwedischen Künstlerinnen mitgebracht, die sofort anfangen, mit Farbe und Stoffbahnen in meiner Wohnung herumzuhantieren und aus meiner Küche und meinem Gang ein Atelier machen. Ich sehe nicht genau, was sie gestalten, ich sehe nur die vielen Farben. Auf der Arbeitsplatte in der Küche liegt ein sehr spezieller Synthie. Die einzelnen Tasten sind voneinander abgetrennt und nur durch dünne, gelbe und rote und orange Kabel miteinander verbunden und liegen sehr weit auseinander, so dass es schwierig ist, darauf zu spielen. Ein Kabel fehlt. Ich frage eine der schwedischen (oder waren es dänische?) Künstlerinnen, ob sie vielleicht so ein Kabel hätte.
Mit einem merkwürdigen Akzent erklärt sie mir, sie hätte überall nach solchen Kabeln gesucht, aber in Österreich seien die so teuer und kaum zu bekommen (vor allem, seit der Niedermayer um die Ecke geschlossen hat!). Ich halte ein XLR-Kabel in der Hand, es ist nur 10 cm lang – es hilft natürlich nicht, um den Synthie anschließen zu können. Gerne hätte ich ein Lied komponiert, ein buntes.
Irgendwer schläft in der Badewanne. Vielleicht bin ich es.