13 Jahre Bloggen

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Schon ein lustiger Zufall. Gerade heute startete die Produktion der Oktoberausgabe des progress‚, dem Printmagazin, für das ich seit über einem Jahr Chefredakteur spiele. Ich hätte mir, als ich vor 13 Jahren ein Blog mit der Mission, „es allen zu zeigen“, begann, nie gedacht, dass ich mal ein dann doch nicht so kleines Magazin als Chefredakteur betreute. Gerade ein Printmagazin! Natürlich kann ich mich jetzt jedes Jahr fragen, ob ich den Menschen, die ich damals meinte, es gezeigt habe. Aber das ist das schöne am Altern: Motivationen ändern sich und die Anerkennung von Menschen, die dich (und du sie) mit 14 schon kacke fanden, nicht mehr erstrebenswert ist Ich weiß auch nicht, ob diese Menschen irgendetwas von dem, was ich so mache und denke, je beeindrucken wird. Es ist mir egal geworden und ich so genau weiß ich nicht mehr, wen ich damals alles gemeint habe. Das Mission Statement dieses Blogs hat sich sowieso immer wieder verändert.

Dies ist mein Blog, meine Spielwiese, mein Raumschiff, mein Elfenbeinturm, mein wunderbares majestätisches Seelenzeppelin, mit dem ich durch Raum, Zeit und Netz reise. Ich habe den Geburtstagseintrag letztes Jahr vergessen; er hätte auf jeden Fall den Vorsatz, mehr und ausführlicher zu bloggen, beinhaltet. Ohne auf Zahlen einzugehen: Das, was ich hier mache, ist immer noch viel zu wenig. Ich verspüre offensichtlich ein großes Bedürfnis, meine Gedanken und Gefühlszustände für die Zukunft zu protokollieren. Weil ich weiß, wie wertvoll es ist, die eigenen Gedanken von vor x Jahren lesen zu können und weil ich genügende Beschwerden von Menschen kenne, die zu einer gewissen Periode ihres Lebens kein Tagebuch geführt haben. Ich schreibe diesen Beitrag am Telefon, etwas, das ich seit Ewigkeiten nicht getan habe: das letzte Mal tippte ich auf einem Nokia-Gerät über WAP und GPRS. Das zeigt auch die Veränderung: Früher war es mir wichtig, möglichst oft und schnell alles ins Internet zu schreiben, was mir durch den Kopf ging, heute will ich lange und überlegte Texte schreiben und nutze heute ausnahmsweise (na ja, Deadline halt) die Fahrt nach Hause zum Bloggen. Manchmal wünschte ich, ich könnte meinem früheren Ich ein Smartphone reichen, nur um zu sehen, was ich damit gemacht hätte.

Es macht, nach all den Jahren, immer noch Spaß. Für manche wird dieser Artikel der erste sein, den sie hier lesen, andere haben das ganze Archiv gelesen und einige wenige waren von Anfang an dabei. Ich freue mich über alle Leser_innen. Und wenn ich die dreizehn virtuellen Kerzen am virtuellen Kuchen ausblase, wünsche ich mir: mehr Kommentare und mindestens dreizehn weitere spannende Jahre.

Mehr Rückblicke:
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Elf Jahre Bloggen
Photo by San Diego Air & Space Museum Archives

2 Kommentare “13 Jahre Bloggen

  1. Pingback: Hallo wort.lu-Leser_innen! | enjoying the postapocalypse

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