Unknown Mortal Orchestra – Multi-Love

multiloveDas mit mir und der Musik, das ist ja nicht immer so leicht. Ich vermisse manchmal die Zeit, in der sich meine Musiksammlung auf einen Ordner mit ca. 100 mp3s beschränkte und ich dennoch immer genau wusste, was ich hören wollte. Heute steht mir fast die gesamte Musik der Welt offen und ich finde mich dennoch erstaunlich oft damit ab, dem Lüfter meines Computers zuzuhören. Das ging mir vor ein paar Wochen auf die Nerven; alleine schon deswegen, weil ich es peinlich finde, in einer Radiosendung immer nur altes und das gleiche Zeug zu spielen (jetzt spiele ich halt das gleiche neue Zeug immer und immer wieder) und so suchte ich nach neuer Musik.

Und fand Unknown Mortal Orchestra, eine neuseeländisch-amerikanische Band, die in so vielen Schubladen steckt, dass ich sie nicht alle aufzählen mag. Mal erinnert es an die popige Zeit der Smashing Pumpkins, mal klingt es entfernt nach Pink Floyd, dann wieder nach Funk.
Das Album, übrigens das dritte der Band, fängt mit ein paar Noten an, die mitreißen und bald ätherischen Gesang begleiten, bis der Opener Multi-Love im Pop explodiert. Und dann aber wieder sehr ruhig ausklingt. Manche Songs könnten dann aber auch direkt aus einem Bond- oder zumindest einem Tarantinofilm entspringen, zum Beispiel Can‘t Keep Checking My Phone.

Einmal pro Rezension darf ich das Adjektiv „funky“ sicherlich verwenden, oder? So klingt das Album nämlich an vielen Stellen, wobei mich die Wandelbarkeit der Band immer wieder überrascht: Jeder Song klingt anders, und dennoch bleibt eine gewisse lockere Sommermelancholie erhalten, die mir ganz gut gefällt. Ich bin nicht immer ganz vom Gesang überzeugt. Ich weiß zum Beispiel nicht, ob ich die Stimme in Necessary Evil so sehr mag, obwohl mir der Song an sich sehr gut gefällt. Manche Titel brechen auch mittendrin ab, um zu Boards of Canada-ähnlichen Soundscapes zu werden, in denen kein Gesang mehr vorkommt. Das ist eher weird, aber macht durchaus einen Teil des Charmes der Band aus.

Fazit: Ruhig mal anhören! Wenn ich Autofahren würde, wäre das sicher ein ALbum, zu dem ich gerne Autofahren würde.

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