Als ich zum dritten Mal ein paar Artikel (nicht meine eigenen) verlinkte

Diese Woche hatte ich Urlaub, was die Nebenerscheinung hat, dass ich nichts für die woxx geschrieben habe. Das Blog lief natürlich weiter, aber das wissen die Menschen, die diese Zeilen lesen, wahrscheinlich ohnehin schon. Ich habe wieder ein paar Links gesammelt, die ihr beim Frühstück, Brunch oder ohne Essensbeilage lesen könnt.
Milch ist ein spannendes Thema. Ich frage mich schon länger, warum nicht zumindest ein Teil der Milchwirtschaft auf Pflanzenmilch umsteigt. Einerseits ist das ein wachsender Markt, andererseits wäre es wesentlich besser für‘s Klima, wenn wir nicht so viele Kühe hielten. Und nachdem ich diesen langen Artikel aus dem Guardian gelesen habe, verstehe ich es noch weniger, da es bei Oatly wohl eine Zeit lang Lieferengpässe gab. White gold: the unstoppable rise of alternative milks ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert, weil das Thema aus sehr vielen Perspektiven behandelt wird.
Eine davon ist die Vereinnahmung von Milch durch die selbsternannte „alt-right“, also neue Rechtsextreme in den USA. Der Begriff „soy-boy“ für linke Männer ist mir schon untergekommen (vor allem in diesem Video von Internet Comment Etiquette), aber das Ausmaß an Ideologie, das in Milch gesteckt wird, war mir noch nicht bewusst. How the alt-right uses milk to promote white supremacy gibt einen guten Überblick. Beide Links habe ich via diesen Tweet entdeckt. Gute Gelegenheit, mal auf den Lieblings-Plätzchen-Podcast aufmerksam zu machen, in dem ich 2017 selbst mal zu Gast war.
Es gibt ja so Tabs, die ich ewig offen habe, weil ich sie „irgendwann“ lesen will. Dieses „irgendwann“ ist meistens nie (oder aber sofort), weil es meistens gute Gründe gibt, warum ich Dinge nicht sofort lese. Diesen sehr langen Text der NYT habe ich sogar von meinem Arbeitsrechner an meinen Laptop geschickt und dennoch blieb der Tab monatelang ungelesen. Die Geschichte eines sehr merkwürdigen Onlineshop-Imperiums, das bis in ganz reale Buchläden spannte, ist aber wirklich lesenswert: A Business With No End.
Über den vermeintlichen „Streit“, wie schlimm denn jetzt bestimmte Luftschadstoffe seien, habe ich letzte Woche ja schon meinen Artikel verlinkt, aber „Die Fachleute blieben unsichtbar“ der Zeit bringt noch einmal den Aspekt der Wissenschaftskommunikation mit rein. Ich weiß ja nicht, ob ich dem so zustimme, denn eigentlich ist es die Aufgabe von Journalist*innen, sich nicht auf jeden x-beliebigen offenen Brief zu stützen und einen Konflikt herbeizuschreiben, wo eigentlich ein wissenschaftlicher Konsens ist. Außerdem zeugt der letzte Absatz halt von einer bemerkenswerten Geschichtsvergessenheit.
Ich verstehe ja weder besonders viel von Linguistik, noch von Programmieren, aber beides sind Felder, von denen ich gerne mehr können würde. German for Programmers bietet ein paar spannende Einblicke.