Die Zufriedenheit

Als ich mich fragte, warum ich eigentlich so fröhlich war

Blick in einen Garten. AUf einer Betonplatte steht ein Teller, daneben sitzen eine Taube und ein Spatz.

Manchmal sind die Tage auch einfach gut. Ich hatte heute bei mehreren Dingen, mit denen ich mich beschäftige, das Gefühl, einen Durchblick zu haben. Und auch der Schneehagelregen, der beizeiten fiel, konnte diese Stimmung nicht trüben. Es fällt mir immer noch schwer, das zu akzeptieren.

In … düsteren Zeiten hatte ich sofort ein schlechtes Gewissen, wenn es mir gut ging, wenn ich Mal einen Tag hatte, an dem ich ein Eis an der Sonne genießen konnte. Als hätte ich nicht das Recht, mich über Kleinigkeiten zu freuen. Heute kann ich große Gefühle akzeptieren, kann mich unumwunden darin suhlen, dass es sich auch tagelang alles großartig anfühlt. Aber im Alltag fällt mir das immer noch schwer. Als wären ein, zwei nette Begegnungen und ein Bus, der entgegen der Auskunft doch nicht zu spät kam und entgegen meiner Befürchtungen doch der richtige war, nicht ausreichend, um eine gewisse Grundzufriedenheit in mir zu tragen.

Ich mag diese Gedanken nicht, aber sie sind wohl – so realistisch muss ich nach 31 Jahren sein – ein Teil von mir und ich muss lernen, damit umzugehen. Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit meinen life choices. Als hätte ich wirklich eine andere Wahl. Manchmal tauchen andere Optionen auf, ich spiele sie im Kopf durch und versuche mir klar zu werden, was mich daran reizen würde, wieso ich das besser fände. Und im Endeffekt ist es nur ein anderer Kompromiss, der dazu noch den Nachteil hat, dass er neu und ungewohnt wäre.

Manchmal habe ich das Gefühl, das Leben ist nur eine Metapher dafür, dass es keine Wunderlösung gibt, dass alles nicht so einfach ist und all diese Sachen. Der wahre Schatz ist diese Erkenntnis. Je mehr ich darüber nachdenke, umso unzufriedener werde ich wieder.

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