Die Dehnung

Als ich den Garten goss.

Ich wässere den Garten, gieße die Pflanzen, spiele Rege, und stelle dabei fest, dass diese Tätigkeit sehr angenehm ist. Nicht nur, weil es irgendwie meditativ ist, mit der Gießkanne durch den Garten zu gehen und Regenwasser neu zu verteilen. Auch, weil es sich vor allem um Gemüse handelt, das da heranwächst und gedeiht.

Ich habe keine weiteren Worte, ich bin leer. Ich lege mich auf den runden Teppich, der vor meinem Bücherregal steht und beweine tränenlos all die Bücher, die ich noch nicht gelesen habe. Vielleicht kann ich das Wochenende noch ein wenig weiten, vielleicht kann ich zwischen den restlichen wenigen Stunden noch ein paar Minuten reinquetschen, vielleicht kann ich die Zeit dehnen, bevor ich meinen traumlosen Schlaf schlafen muss und in den grauen Morgen erwache.

Oder aber ich muss mein Schicksal akzeptieren, vom Teppich aufstehen, die Gießkanne füllen und noch eine Runde drehen. Bis endlich immer Sommer ist.

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