Als ich Quatsch redete.
Wir reden Quatsch, so wie angetrunkene Menschen es tun. Eigentlich rede nur ich Quatsch, und außerdem entschuldige ich mich gleich danach, weil ich nicht den Eindruck erwecken will, ein Mensch zu sein, der Quatsch redet. Niemand fühlt sich beleidigt, nur das Bier, das zu viel war.
Später sitze ich im Bus und betrachte die Wolken, die sich rosa verfärbt haben und überlege, was das über die Luftverschmutzung aussagt. Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken, was ich täglich so einatme und wie wenig mein Körper darauf vorbereitet ist, solche Dinge aufzunehmen. Immerhin ist meine Hirn fähig, aus den Lichtwellen, die auf meine Netzhaut prallen, etwas zusammenzustückeln, das ich (oder es?) als ästhetisch empfinde. Im Bus riecht es, als ob jemand ein gebratenes Hähnchen transportieren würde.
Ich möchte Innehalten und Zweifeln, aber dafür habe ich keine Zeit, keine Ruhe, keine Kraft. Es muss weitergehen, the show must go on, das schulde ich meinem Publikum, der großen Unbekannten. Die Wolken haben die gleiche Farbe wie die Metallstruktur, die den Graben, in den sie die Autobahn gebaut haben, absichert.
Letzten Endes gibt es keine Wahrheit, keine Gewissheit, keine Objektivität. Wenn ich auf meinen Handy diesen Text tippe, berühre ich es nicht wirklich, wenn ihr diesen Text liest, halluziniert ihr nur. Der Geschmack der Wassermelone dort, wo das Fruchtfleisch weiß und nahe der Schale ist, ist die einzige Konstante im Universum.
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