Die Textverarbeitung

Als ich über Lesen und Schreiben nachdachte.

Ich verprokrastiniere das Schreiben. Seit ungefähr einer Stunde schaue ich mir alte Memes an, statt die Textverarbeitung zu öffnen. Merkwürdiges Wort. „Textverarbeitung“ setzt voraus, dass da ein Text ist, den ich verarbeiten kann. Ich aber habe keinen Text, ich muss ihn erst erfinden. Ich muss hier sitzen und meine Finger so bewegen, damit wie von Zauberhand Buchstaben auf meinem Bildschirm erscheinen, die dann später auf euren Bildschirmen erscheinen können.

Lesen heißt, auf Zeichen zu starren und dabei wild zu halluzinieren, hieß es einmal in einem tumblr-Meme – vermutlich könnte ich es auch als „altes Internet-Sprichwort“ bezeichnen.

Ein merkwürdiger Gedanke, der aber nicht so falsch ist. Heute saß ich in der Sonne und habe ein Buch gelesen. Zumindest, bis mein Kopf anfing, zu schmerzen und ich mich in den Schatten setzte und weiterlas, bis das Buch oder der Comic oder die Graphic Novel zu Ende war. Ich dachte, das würde mir ein gutes Gefühl geben, als hätte ich etwas geschafft, als könnte ich noch zum Spaß lesen, aber dem war nicht so.

Zusammengezählt dann doch ein paar Stunden „offline“ verbracht. Ich dachte, das würde mir gut tun. Am Ende führte es nur dazu, dass ich im Supermarkt Wraps sah und dachte „Oh, ich könnte Wraps machen“ und als ich alle Zutaten beisammen hatte, merkte ich, dass ich keine Wraps hatte.

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