Als ich durch den Fjord fuhr

Nach einem kleinen Spaziergang durch die Stadt, bei dem ich einmal mehr checkte, wie kompakt die Innenstadt Oslos doch ist und wie nah ich gestern dem Meer war, ohne es zu bemerken, ging es auf eine Rundfahrt durch den Fjord. Zuerst aber noch ein Blick auf das Rathaus, das 1950 fertiggestellt wurde, von der „falschen“ Seite.

Hier wurde ich auch Zeuge davon, dass die vielen Geschichten von angriffslustigen Möwen nicht aus der Luft gegriffen sind. Einige Tourist*innen haben wohl ihr Mittagessen an die Vögel verloren. Aber einige Möwenarten sind halt auch sehr groß und eher nicht die Sorte von Tier, mit denen ich persönlich Streit anfangen würde.

Die Fjordtour war ganz gut, wenn auch recht teuer. Oktober ist natürlich nicht unbedingt die beste Zeit für so etwas, weil es dann doch recht kalt wird. Außerdem würde ich empfehlen, die Tour gleich zu Beginn des Oslos-Aufenthalts zu machen, da eins so einen guten Überblick über einige Attraktionen der Stadt bekommt. Andererseits steigt vielleicht auch die Lust, einer norwegischen Familie die Ferienhütte zu entwenden.

Und für den Rest tut es einfach sehr gut, zwei Stunden auf dem Wasser herumzufahren und sich das Meer und die Berge und die Inseln und alles drumherum anzuschauen. Der Oslo-Fjord ist eigentlich kein „richtiger“ Fjord, weil er nicht in der letzten Eiszeit durch einen Gletscher entstanden ist, aber das sieht hier niemand so eng.

Nach der Fahrt aß ich einen Snack an einem der Foodtrucks, die vor dem Rathaus am Meer stehen und wohl noch auf die letzten Tourist*innen warten, bevor die Saison bald endgültig vorbei ist. Auf der Suche nach einem bestimmten Café stieß ich auf Outland, ein Laden mit Rollenspielen, Comics, Mangas, Merchandise, Romanen, usw. Das einzige, was sie nicht führen, sind Tintin-Comics auf Norwegisch.

Ich vermute, dass das deswegen da steht, weil Sammler*innen öfters danach fragen und es die norwegische Übersetzung schlichtweg nicht (mehr) gibt. Bei Outland habe ich einen Comic erworben, obwohl ich am liebsten den halben Laden mitgenommen hätte. Verwundert hat mich, dass sie beinahe nur Dungeons and Dragons in der Rollenspielecke hatten, dafür aber recht viele Würfel anboten.
Danach noch ein wenig durch die Stadt spaziert und bei Monsun vegane Ramen gegessen. Morgen geht‘s leider schon wieder zurück, aber vielleicht schreibe ich noch ein Fazit oder ein paar allgemeinere Tipps für Oslobesucher*innen.