Die Welle

Als ich melancholisch war.

Im Kino teilen sie mir einen Flyer über mentale Krankheiten aus, kurze Zeit danach habe ich das Gefühl, nicht mehr zu wissen, wo mein Körper ist, wo ich anfange und andere Menschen aufhören. Zum Glück finde ich schnell die Nachos und die Cola und kann zum Kinosaal gehen. Ich frage mich, ob ich mir Sorgen um meinen Zustand machen sollte. Ein weise Frau sagte mir mal „Manchmal ist eins auch einfach nur müde.“ und möglicherweise ist da mehr Wahrheit drin, als ich bisher erahnte.

Ich höre Musik und bin unendlich traurig. Ist es der Text, ist es die Melodie, ist es das Foto von der Band im Wald, das Sehnsucht und Melancholie in mir hervorruft? Ich finde keine Antwort nur dadurch, dass ich darüber nachdenke. Es liegt möglicherweise einfach nur an meiner Tagesverfassung, an der wegfallenden Anspannung, an dem konzentrierten Zuhören und Mitlesen der Texte. Die Melancholie-Welle rollt über mich und ich kann nichts dagegen tun. Mein Blickfeld wird unscharf, als drehten sich meine Augen nach innen.

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