Als ich auf die Games zurückblickte, die ich dieses Jahr spielte.

Ich dachte, das hier würde eher eine kurze Sache werden, weil „so viel habe ich dieses Jahr doch gar nicht gespielt“, aber nachdem ich jetzt kurz bei einigen Spielen geschluckt habe, die dann doch schon so einige Stunden verschluckt haben, muss ich das vielleicht doch überdenken. Steam zeigt mir insgesamt 21 Spiele an, die ich dort gespielt habe. Hinzu kommt noch ein Titel, den ich bei Epic kaufen musste (honk honk!), ein Titel von Gog und mindestens ein Indie-Spiel. Macht mindestens 24 Spiele, die ich 2019 zumindest einmal kurz offen hatte.

Starbound: Eine meiner ersten großen Lieben. Das war das erste Spiel, das ich mir kaufte, nachdem ich vor ein paar Jahren endlich wieder einen spielefähigen Computer besaß und auch mal dieses Steam ausprobieren musste. Ich kann diesen ersten Kauf wirklich nicht bereuen, denn Starbound macht mir einfach immer noch großen Spaß. Pixel-Weltraumabenteuer erleben, mit den merkwürdigsten Waffen untertags auf fremden Planeten herumhüpfen oder ganz friedlich ein Häuschen bauen und dafür sorgen, dass darin merkwürdige Gestalten einziehen – Starbound hat genau das richtige Ausmaß an Sandboxigkeit, die ich brauche. Nachdem ich es ein paar Jahre nicht gespielt hatte, wagte ich mich Ende 2018 und Anfang 2019 wieder ran und spielte auch den neu hinzugekommenen Plot, den ich für gelungen halte. Und jetzt habe ich natürlich gesehen, dass im Sommer ein großes Update gekommen ist und es kribbelt mir wieder in den Fingern.

Wargroove: Als Kind mochte ich „Advance Wars“ auf dem Gameboy Advance sehr, auch wenn ich nie sehr gut darin war. Es war lustig, Panzer und Armeeeinheiten herumzuschieben. So ähnlich ist das auch bei Wargroove. Das Setting ist diesmal Fantasy, es gibt also mehr Schwertkämpfer*innen, Kampfhunde, Bogenschütz*innen und so als Panzer. Ich hab relativ schnell die Geduld verloren, aber irgendwann spiel ich schon noch weiter.

Empire TV Tycoon: Ich frage mich, ob das nicht schon das zweite Spiel mit genau der gleichen Idee ist, das ich spiele. Ziel ist es, einen Fernsehsender zu verwalten und immer die richtigen Filme oder Serien zu programmieren, die der einschaltenden Zielgruppe taugen und somit die besten Einschaltquoten zu haben. Und dazwischen soll auch noch Werbung verkauft werden, die meistens überhaupt nicht zu den Zielgruppen passt, was alles ein wenig kompliziert macht. Ich weiß eigentlich nicht genau, warum ich so etwas spiele. Weil es dann doch irgendwie ein netter Zeitvertreib ist?

Von Duskers hatte ich irgendwann mal gelesen, und es dann aber nicht gespielt. Und irgendwie bin ich wieder darauf gestoßen und konnte nicht ohnehin, die Idee so großartig zu finden, dass ich es einfach haben musste. Über eine Konsole steuert eins ein paar Drohnen, mit denen Raumschiffwracks erkundet werden. Eventuell sind die aber nicht immer so leer, wie eins am Anfang denkt. Oder so stabil. Oder so strahlungsarm. Überhaupt wissen wir nicht, warum der Weltraum so menschenleer ist und versuchen halt irgendwie, uns durchzuschlagen, von Wrack zu Wrack. Es ist die Art von Roguelike, bei der jeder Verlust so schmerzhaft ist, dass eins verzweifelt. So gut. Und sehr spooky.

Sigma Theory: Ein Spiel über einen neuen, globalen kalten Krieg, in dem eins als Spieler*in gleich mal mitmischen darf, nämlich als Kopf eines Teams von Superspion*innen, die gar nicht so super sind. Sonder eher frustierend mittelmäßig, so dass es schwierig ist, den Entwicklungen der anderen Länder irgendetwas entgegen zu setzen. Oder ich habe nicht die Geduld für diese Art von Spiel. Nicht lange gespielt und eher frustriert gewesen.

The Red Strings Club hingegen fand ich großartig. Ich liebe ja Cyberpunk-Adventures, und ich bin richtig begeistert, dass dieses Genre regelmäßig bedient wird und auch kaum ein Spiel es auslässt, über die großen Themen wie Geschlecht, Identität, usw. nachzudenken und etwas dazu zu präsentieren. Ich finde das in TRSC in weiten Teilen sehr gelungen, in manchen anderen nicht unbedingt. Das Spiel bietet sich aber durchaus dazu an, in ein paar Wochen bis Monaten nochmals gespielt zu werden.
Nächstes Spiel in meiner Liste ist RIOT: Civil Unrest. Dazu habe ich schon alles, was es zu sagen gibt, in meinem Review hier geschrieben.

Slay the Spire ist ein Deckbuilding-Karten-Computerspiel. Ich finde das mit den Computerspielen, die irgendeine Form der Spielkarten benutzen, ja immer noch etwas merkwürdig, aber in diesem Fall macht es Spaß. Ich glaub, dass das Spiel noch in der Beta war, als ich es ausprobierte, deswegen sollte ich vermutlich nochmal reinschauen und schauen, ob ich nicht doch mal etwas weiter komme.

Oxygen not included ist eigentlich genau mein Spiel. Aufbaustrategie mit viel Mikromanagement (vielleicht etwas zu viel), das sich eigentlich recht gut als „Dwarf Fortress in Space“ zusammenfassen ließe. Aber wenn ich Dwarf Fortress spielen will, brauch ich eigentlich nicht unbedingt fancy Grafik und Pisse, die überall hinläuft. Ich kann einfach Dwarf Fortress spielen. Aber Oxygen not included macht dennoch viel Spaß, obwohl es mitunter einfach sehr frustrierend sein kann. Allerdings lässt es in den neueren Versionen auch wunderbar an den Schwierigkeitsknöpfen drehen, so dass auch mehr Gameplay möglich ist.
Convoy ist irgendwie so etwas wie Mad Max als Spiel. Ich bin immer noch wenigen Minuten gestorben oder fand es zu frustrierend. Vielleicht lerne ich es irgendwann, aber mehr Erwähnung ist das im Moment nicht wert.

Mit This is the Police habe ich erstaunlich viel Zeit verbracht. Leider bin ich nicht zu einem guten Ende gekommen, sondern musste mich kurz vor Schluss geschlagen geben. Die Mischung aus Korputionssimulator und Polizei-Leitzentrale-Management gefällt mir sehr gut, vor allem da immer alles von schönen Cutszenen und großartiger Musik begleitet ist und … Stimmung aufkommt.

Donut County ist das schönste Spiel, wenn eins ein paar Stunden mit nicht viel Nachdenken und sehr vielen liebevollen und lustigen Details verbringen will. Eins steuert ein Loch, was vermutlich eine Premiere in der Videospielwelt ist.
Für Cultist Simulator gilt das gleiche wie für Convoy, nur dass ich bei diesem Spiel mehr Motivation habe, es tatsächlich einmal zu lernen und nicht immer nur nach ein paar Minuten zu sterben. Ich mag die Idee nämlich sehr, und möchte unbedingt einmal weiterkommen. Irgendwann halt.

Caves of Qud! Oh, Caves of Qud! Auch wieder ein Roguelike, der tatsächlich auch noch in Dwarf Fortress-ähnlicher Grafik daherkommt. Allerdings gibt es sehr viel Lore, die die Welt so unglaublich alt und lebendig wirken lässt. Auch hier ist es möglich, an der Schwierigkeit so herumzudrehen, dass der eigene liebegewonnene Charakter nicht sofort stirbt. Und manchmal muss eins halt ein paar Wochen durch die Wüste humpeln und hoffen, nicht zu verdursten, bis der Fuß endlich wieder nachwächst. Oder eins das vielgelobte Gegenmittel gegen die Zungenfaulkrankheit endlich findet. Es macht so viel Spaß und eins fühlt sich so unglaublich einsam dabei – großartigst!
Für Russian Subway Dogs und Planescape gibt es hier nur eine kurze Erwähnung. Den Plattformer (also die Hunde) habe ich immer nur sehr kurz gespielt, weil meine Reaktionszeit zu kurz ist und Planescape scheint mir zwar genau die Art von RPG zu sein, die ich gerne spiele, aber irgendwie hat es mich dann doch nicht so gefesselt.

Weedcraft Inc. war da vielleicht auch einfach lockender. Ein relativ leichter Wirtschaftssimulator, der zum Ende hin lächerlich einfach wird, aber aufgrund des Themas einfach sehr viel Spaß macht. Damit lassen sich durchaus einige Stunden füllen, in denen ich mir allerdings oft ein bisschen einen abwechslungsreicheren Soundtrack gewünscht hätte.

MOLEK-SYNTEZ ist vermutlich das erste halbwegs realistische Chemie-Spiel, das ich je gespielt habe. Die Optik macht Spaß, die Mechanik ist die eines vertrackten Puzzeles, das sich anhand der Reste der Chemiekentnisse, die noch im Hirn schlummern, lösen lassen. Außerdem kann eins Solitaire spielen und die eigenen Lösungen als .gif abspeichern. Was will eins denn noch mehr?

Untitled Goose Game hat mir dieses Jahr sicherlich am meisten Spaß gemacht. Viel mehr als Honk honk! und „Spielt es!“ habe ich dazu auch nicht zu sagen.
Die Mischung aus Förderbandspiel und Tower Defence namens mindustry hat mich für ein paar Wochen in ihren Bann gezogen. Ich habe von Förderbändern geträumt. Und versucht, mir immer bessere Strategien auszudenken, während ich im Hintergrund Podcasts gehört habe. Außerdem kostenlos zu haben.

Big Pharma hat mich dann darin bestätigt, dass ich wohl Spiele mag, in denen Förderbänder eine große Rolle spielen. Bei irgendeinem Steam-Sale dachte ich, zugreifen zu müssen, nachdem das Spiel schon sehr lange auf meiner Wunschliste stand und ich es einfach nie gespielt hatte. Und was soll ich sagen: Ich mag es, die Inhaltsstoffe für Medikamente mit merkwürdigen Maschinen zu bearbeiten zu etwas zu knobeln, wie die Anlage am Besten in die Fabrik passen könnte.
Für das letzte Spiel auf meiner Liste brauche ich einmal ein eigenes Review, wenn ich es durchgespielt habe: Disco Elysium ist so unverständlich großartig, dass ich Angst habe, es überhaupt zu beschreiben. Alleine die Möglichkeiten, die der Stat-Baum hergibt, sind so wunderbar, die ganze Hintergrundgeschichte ist so gut ausgedacht, ich möchte mich niederknien. Und natürlich weiterspielen.
Ach, und Sims 4 habe ich irgendwann dazwischen auch gespielt. Dazu muss ich wohl nicht so viel sagen, das hat nämlich Spaß gemacht. Und mit queeren Games habe ich mich journalistisch beschäftigt.