Als auch noch Nebel aufzog.

Es ist kalt und dunkel, außerdem neblig. Das ist ein neuer Moment, der Nebel ist so dicht und undurchsichtig, dass ich mir für einen kurzen Augenblick Sorge um mein Augenlicht mache. Die Kälte ist kaum noch auszuhalten, aber ich muss sie aushalten. Ich muss hier stehen und mit der Person, die wir einst Ruth nannten, diskutieren. Ich muss ein Flutlicht aufbauen und den dunklen Nebel ausleuchten, um doch noch eine Antwort auf all meine Fragen zu finden.
Ich fühle mich so, als müsste die neue Jahreszahl bedeuten, dass all meine Sorgen aus dem letzten Jahr verschwunden wäre. Als wäre das Kapitel, in dem ich mich mit allem, was mich so beschäftigte, mit den Dämonen, die mich jagten, mit den Geistern, die ich mir selbst exorzieren wollte, beendet und ich müsste mich nicht mehr darum sorgen. Oder denken, da wäre noch etwas zu finden. Als ich durch den Wald spaziere, fühlt es sich an wie ein Dezembertag, nicht wie ein Jännertag. Ich bemerke das erst im Nachhinein. Noch ist das Jahr so frisch, dass es sich alt anfühlt.
Ich zünde mir eine
Zigarette an. Es ist so kalt, dass meine Finger zittern. Es fällt
mir schwer, das Feuerzeug zu bedienen. Die Finger, mit denen ich die
Zigarette halte, werden am Ende dieses Prozesses sicherlich abfallen,
ich weiß es jetzt schon. Die Person, die wir einst Ruth nannten,
grinst mich an. Ich halte ihre meine Schachtel hin und muss an die
einzige Szene aus „Interview mit einem Vampir“, die mir in
Erinnerung geblieben ist, denken.
„Danke.“, sagt die
Person, die wir einst Ruth nannten. Es fühlt sich ernst an. Ich habe
ein wenig Hoffnung.
Vielleicht wird die Kälte schwinden.
Vielleicht werden die Sterne und der Mond wieder zu sehen sein.
Vielleicht wird der Nebel sich lichten.
Vielleicht werden wir ein ernsthaftes Gespräch ohne spöttische Untertöne führen.