Als ich den Alptraum lebte.

Es kommt mir wie ein Alptraum. Ich sitze im Zug und starre aus dem Fenster. Das Gespräch neben mir bekomme ich kaum mit, auch wenn ich einmal grinsen muss. Meine Reaktion ist es, gemein und unnahbar zu sein, was ich selbst nicht nachvollziehen kann. Das macht mich noch unrunder, als presse mich etwas in ein Viereck.
Es ist kalt und es regnet in Strömen, meine Füße sind nass, ich will die Kapuze so tief in mein Gesicht ziehen, dass ich darunter verschwinde. Mir wird eine Zigarette angeboten und ich kann beinahe nicht dankbar sein, obwohl ich nicht dankbar genug sein könnte.
Der Regen, die Feuchtigkeit, der Bus mit den beschlagenen Fenstern, alles wirkt als wäre es lediglich eine Repräsentation meines Innenlebens, weswegen ich äußerst misstrauisch bin. Ich überlege, ob ich mir etwas anschauen kann, damit ich weine.
Würde das helfen? Ich spüre die Tränen bereits in meinen Augen jucken, aber der Damm bricht nicht. Alle Schotten halten. Zuhause lege ich mich aufs Bett und vermeide es, an die Decke zu starren. Der Abend dreht sich, das Gefühl verschwindet, ich esse Pizza und lache.
Draußen im Halbkreis, der zu zweit sicherlich keiner ist, trinke ich Kaffee und grinse vor mich hin, während die Musik läuft. Alles fühlt sich richtig an, bis auf diesen Schleier, der auf mir liegt und in meinen Händen verankert zu sein scheint.