Als ich einer Fledermaus zusah.

Der Mond ist beinahe voll, und ich mache einen Witz über meine Körperbehaarung und Werwölfe, so wie ich sie bereits oft gemacht habe. Über uns kreist eine Fledermaus. Ich bin so fasziniert davon, wie klein diese Tiere sind, wie flink und schnell – und trotzdem schaffen sie es, nie in eine Wand zu fliegen.
Ich zeige sie allen, die sie sehen wollen, denn nicht alle von uns haben schon einmal eine Fledermaus gesehen. Meistens ist es ohnehin nicht mehr als ein Schatten im Augenwinkel, viel schneller als ein Vogel.
Ich blicke auf den Tag zurück und finde, dass ich halbwegs produktiv war. Das gibt mir ein gutes Gefühl, denn obwohl ich weiß, dass es nicht so ist, bilde ich mir immer noch ein, mein Wert als Mitglied dieser Gesellschaft würde an meiner Produktivität gemessen. Dabei schlägt uns diese Krise alle so sehr auf den Magen und den Kopf, dass es mich erstaunt, dass ich überhaupt irgendetwas schaffe.
Ich denke an all die Menschen, bei denen ich mich mal wieder melden sollte und schaue weiter der Fledermaus zu, wie sie ihre engen Kreise zieht.