Als ich einen schlechten Morgen hatte.

Es ist ein merkwürdiger Tag, aber nicht unbedingt im guten Sinne. Ich schlafe zu lange, obwohl ich früher ins Bett bin als sonst. Und nichts läuft so glatt, wie ich mir es vorgestellt habe. „Mit dem falschen Fuß aufgestanden“ würden manche Menschen dazu sagen, aber ich bilde mir natürlich stets ein, mit einem Fuß in Pandoras Büchse höchstselbst getreten zu sein.
Das muss eine Übertreibung sein. Immerhin sitze ich am Nachmittag ein paar Stunden in der Sonne und warte fieberhaft auf Mails, die ich eigentlich schreiben sollte. Danach fällt mir jedes Wort schwer, weil ich mich ausgelaugt fühle. Immerhin ist es auch nach beinahe drei Stunden rumüberlegen die Sonne noch da. Ich ertappe mich bei diesem Gedanken und bemerke, dass ich diese Zeitumstellung, die ich vor einer Woche noch verfluchte, möglicherweise doch nicht ganz so schlimm finde, wie ich dachte.
Manche Menschen behaupten, eins gewöhne sich an alles. Ich weiß nicht, ob das stimmt, oder ob die Dinge nur weniger schlimm werden, weil sie sich trotz allem Druck alltäglich anfühlen. Wie in einem Hostel, in dem eins ein verlängertes Wochenende für ein Seminar verbringt. Anfangs ist es schwer, die Toiletten zu finden oder die richtige Tür für den richtigen Saal und am letzten Abend kommt alles so vertraut vor, dass eins sich gar nicht mehr vorstellen kann, dass es je anders gewesen sein sollte.
Das Schiff segelt immer noch und an Deck scheint die Sonne. Aber nur, weil die Sonne scheint, heißt das noch lange nicht, dass ich mich an diese Reise gewöhnen kann.