Der Bratbrei

Als ich müde war vom vielen Schreiben

Alles läuft besser, als ich erwartet hatte, und trotzdem dreht mir zu Mittag der Kopf. Ich kann mich überhaupt nicht auf mein Essen konzentrieren, so sehr muss ich noch daran denken, dass ich gerade in ziemlich kurzer Zeit einen Text runtergeschrieben habe. Ich mache mir kurz Gedanken über meine Arbeitsweise, meine Geschwindigkeit und die Tatsache, dass ich mir auch mal mehr Zeit nehmen könnte, die dann aber wieder von dem Fakt verdrängt werden, dass ich bereits mit einem Kaffee in der Sonne sitze und versuche, meine Mittagspause zu genießen. So ein merkwürdiges Konzept.

Alles fließt ineinander über, wird zu einem Brei (schmackhaft aber von zweifelhafter Haptik), den ich schleunigst weiterkoche. Später kommt er in die Pfanne, wo ich ihn gemeinsam mit Pilzen scharf anbrate. Das ist keine Metapher, es ist einfach nur, was aus meinem Hirn kommt, wenn ich zu viele Texte in zu kurzer Zeit geschrieben habe. Und dann frage ich mich, ob ich wirklich nur eine begrenzte Kapazität für gute Texte habe und die am Ende der Woche einfach erschöpft ist – oder ob ich mit grenzenloser Motivation auch unendlich lange Texte schreiben könnte.

Ich möchte an einer unendlich großen Schreibmaschine sitzen und mit unendlich vielen Fingern unendlich viele Texte schreiben, bis exakt dieser Satz noch einmal herauskommt.

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