Als ich zu scharf essen musste.

Es ist merkwürdig, wie anders sich die stressigen Tage anfühlen. Sie sind immer noch stressig, aber auf eine ganze andere Art und Weise. Das angespannte Warten verbringe ich im Garten, neben mir ein Kaffee, auf mir die Sonne. Trotzdem hallt es noch am Abend nach, als klinge ein merkwürdiges Echo durch meine Knochen. Ich möchte weiter in der Sonne sitzen und Kaffee trinken, den ganzen Tag, wenn es geht. Anspruch und Praxis klaffen auch hier, wie so oft, auseinander.
Ich verwende zu viel Chili und leide beim Essen, bis ich nicht mehr leide, bis ich ein Rhythmus finde, in dem ich essen kann, bis ich es irgendwie sogar gut finde. Ich ärgere mich dennoch über meine Fehleinschätzung und frage mich, ob mir das einmal im Jahr passieren muss, dass etwas viel zu scharf gerät. Kurz befürchte ich, eine Vorliebe dafür zu entwickeln.
Dabei möchte ich doch nur schrullig werden.