Der Ortswechseltrick

Als es mir schwerfiel.

Jeden Tag nehme ich mir vor, bald mit dem Schreiben zu beginnen, und jeden Tag kommt mir etwas dazwischen, was ich genauso einfach ignorieren könnte. Ich tröste mich damit, dass das zum kreativen Prozess gehört und ich nun einmal etwas Zeit brauche, bis ich meine Gedanken geordnet habe.

Und mit „Gedanken ordnen“ meine ich natürlich: random irgendwelche Wikipediaartikel durchlesen, die ich mindestens schon einmal gelesen habe oder aber solche, die mich eigentlich nicht interessieren. Die Musik ich auch nicht die richtige, und so muss ich lange nach der richtigen suchen, bis ich endlich diese Zeilen tippen kann.

Warum sollte es mir auch am Abend anders ergehen als am Tag, an dem mich die gleichen Probleme plagten, während andere Eis essen und Kaffee trinken. Ich setze mich in die Gartenlaube und schreibe den Text in einer Stunde runter, rauche dabei aber drei Zigaretten. Ich weiß nicht, ob ich diesen Preis jeden Tag zahlen möchte.

Dazwischen und danach habe ich Sommerrollen, und das alleine macht alles schon fast wieder wett. Ich möchte mich selbst zudecken mit dünnen, nassen Reispapier und schlafen, bis die Welt wieder in Ordnung ist.

Ich träume von dem Tag, an dem ich diese Sätze nicht mehr schreiben muss.

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