Der aufgeheizte Asphalt

Als ich einen bestimmten Song hörte.

Ich höre das Lied, das ich damals gehört habe, als ich zum ersten Mal aus G. nach Hause gefahren bin und mir bereits ausgemalt habe, dass das, was gerade erst begonnen hatte, irgendwann zu Ende sein würde. Der Bus war noch nicht aus der Stadt und ich bereits melancholisch über eine Zeit, die eben erst begonnen hatte. Das ganze Album hörte ich auf der Rückfahrt, euphorisiert. Es wurde über die Zeit zu dem Soundtrack dieses Jahres, zum Soundtrack dieser schlechten Beziehungen, von denen ich von Anfang an hätte wissen können – oder wusste ich es gar?

Ich kann schwer einschätzen, wie naiv ich vor vier Jahren war, welche Hoffnungen ich hatte und was ich mir selbst vorgemacht habe. Als ich dachte, ich hätte so viel gelernt aus allem und wäre jetzt schlauer, bin ich überhaupt erst in ein Messer gerannt. Ich kann mich nicht auf mein Bauchgefühl verlassen, wenn meine Hände so stark kribbeln, dass ich es nicht mehr spüre. Ich denke an die Katze, die ich an dem ersten Wochenende überhaupt nicht sah, die sich später sogar streicheln ließ.

Ich vermisse es, die Wärme des aufgeheizten Asphalt im kalten Schatten zu spüren, während die untergehende Sonne die hohen Mauern um mich herum golden bestrahlt und zu denken, dass ich bald heim komme.

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