Als ich das Obst aß.

Ich beiße in den Pfirsich. Es regnet, und die Tropfen fühlen sich kalt und scharf auf an meiner Haut. Der nasse Betonboden liegt voll mit Rosenblättern, die es nicht mehr geschafft haben. Mir gegenüber steht immer noch die Person, die wir einst Ruth nannten, und lächelt mich an. So freundlich, als habe es ihren Zynismus, mit dem sie Selbsterkenntnis aus mir herauskitzeln wollte, nie gegeben. Der Pfirsich schmeckt genauso süß und saftig wie er gerochen hat, was ein wahrhaftiges Wunder ist, hat die Person, die wir einst Ruth nannten, ihn doch von einem Quittenbaum gepflückt, der zudem zu diesem Zeitpunkt noch in voller Blüte stand.
„Hast du noch Angst?“, fragt sie mich, sanft.
Ich kaue den Pfirsich und lasse mir Zeit dazu. Der Regen fühlt sich wärmer an, beinahe wie eine Dusche. Wir könnten uns auch in die Gartenlaube setzen, denke ich mir, aber ich spreche es nicht aus, weil ich das Bild so schön finde, im Regen, zwischen den Rosenblütenbättern und dem Quittenbaum, an dem bereits Früchte heranwachsen.
„Nicht mehr die gleiche. Ich finde die Situation nicht angenehm, ich möchte nicht zu viel raus. Aber es geht. Irgendwie geht es.“
„Irgendwie.“
Die Person, die wir einst Ruth nannten, klingt nachdenklich.
Ich möchte mich ihr um den Hals werfen, aber es gelten immer noch die Abstandsregelungen.