Das Schuhkartongrau

Als ich über ein „irgendwie“ diskutierte.

„Erzähl mir doch mehr davon.“
Die Person, die wir einst Ruth nannten, sieht mich erwartungsvoll an, während ich den süßen Pfirsich kaue und der Saft mir durch den Mund schießt. Sie lächelt wieder dieses ernste, ehrliche Lächeln, das ich von ihr eigentlich nicht kenne. Was die Kontaktsperre mit Menschen – oder in diesem Fall metaphysischen Wesen – so anstellt. Der Boden ist immer noch nass, die Luft ist immer noch feucht, der Himmel hat immer noch dieses Schuhkartongrau, das ich in meiner Jugend so hasste.

„Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieses ‚normale‘ Leben weitergehen soll. Ich habe keine Ahnung, ob nicht einfach alles noch merkwürdiger als bisher. Und hier sitze ich gut. Wenn ich will, laufe ich einfach durch den Wald und genieße es, wie mein Kopf an nichts anderes mehr denkt als an Bäume und Blätter.“

„Das ist aber nicht nur ein ‚irgendwie‘, oder?“
Sie lächelt wieder und pflückt sich zwischen all den Quitten einen weiteren Pfirsich, ebenso saftig und duftend wie jener, den ich beinahe ganz verspeist habe. Ich habe aufgehört, verstehen zu wollen, wie das funktioniert. Die Physik rund um die Person, die wir einst Ruth nannten, ist nicht nachvollziehbar.
„Es ist teilweise sogar gut und nicht nur ein ‚irgendwie‘.“, sage ich, etwas kleinlaut.

Es kommt mir vor, als würde sie mir über die Wange streicheln, als sie die Frucht liebkost.
Ich kaue immer noch.

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