Als ich von einem Fuchs träumte

Ich laufe durch den Wald, diesmal im Traum. Und mit „laufen“ meine ich natürlich gehen, weil ich mir das wohl irgendwo abgeschaut habe und jetzt nicht mehr sprachlich zwischen diesen beiden Fortbewegungsarten unterscheiden kann. Ich gehe also zügig durch den Wald, die Lichtstimmung ist wundervoll, das goldene Abendlicht schimmert durch die Blätter und alles hat diese Farbe, die ich nicht beschreiben kann, in der ich jedoch am Liebsten baden würde. Es fühlt sich an wie die Stelle, an der ich bei der letzten Wanderung zwei schwarze Hunde getroffen habe, die mich furchtbar erschreckt haben.
Die Ruine, die hier steht, ist größer, als ich sie in Erinnerung habe. Und statt einer halben Wand sind ganze Räume zu erkennen, sogar eine hohe Tür aus Holz. Die Neugier packt mich und ich gehe vom ausgetretenen Weg ab zu der Ruine. Vielleicht, wenn die Treppe nicht ganz baufällig wirkt, kann ich den Turm erklimmen und von dort einen Überblick über den Hügel kriegen, über dessen Seite ich gerade wandere. Ich will an der Tür ziehen, doch sie steht schon einen Spalt weit offen – ein Spalt, durch den ich problemlos durchpasse.
Ich trete in einen Innenhof einer Burg, alles wirkt viel größer als von außen, aber ich mache mir darüber nicht viele Gedanken. Der Turm zieht mich an, so dass ich beinahe den Fuchs übersehe, der inmitten des Hofes sitzt und offenbar vor sich hindöst. Erst als ich auf wenige Schritte vor ihm stehe, steht er auf und läuft davon, ohne dass ich wirklich sehen würde, wohin. Neben seinem Schlafplatz liegt ein großer roter Apfel, auf dem ein rosa Post-It mit meinem Namen klebt. Es ist meine eigene Handschrift.