Als ich mich fragte, ob es kribbelte.

Mit einem Mal bin ich so genervt von der Welt, dass ich am liebsten schreien würde. Natürlich mache ich das nicht, sondern schaue nur leidend und gehe in den Garten eine rauchen, um mich abzuregen. Dann will der Spinat nicht aus der Packung kommen und den Ricotta habe ich wohl schon nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gekauft. Ich mache mein Gericht trotzdem und vergesse auf die Gewürze für die Füllung. Ich weiß nicht, wie mir das passieren kann – vermutlich, weil ich so genervt von allem bin.
Ich frage mich, ob es wieder da ist, ob meine Handflächen kribbeln oder ich mir das nur einbilde. Mein Blick geht gen Himmel, wo die Schwalben fliegen, obwohl ich mich nicht erinnern kann, welche gesehen zu haben. Alles fühlt sich schwer und hoffnungslos an, zumindest für ein paar Minuten. Ich lese einen lustigen Tweet, muss grinsen und fühle mich schon etwas besser. Ich kann nicht einschätzen, ob das jetzt nur eine nervige Viertelstunde ist oder ob ich vor einem Abgrund stehe, in den ich freudig springen werde.
Ich esse nicht alleine, und trotz dem fehlenden Gewürzen schmeckt es, vielleicht braucht es ja auch nicht immer Pfeffer und Salz und Muskatnuss. Irgendwann wird es so dunkel, dass in der Laube kaum noch etwas zu erkennen ist, und mein Bier ist leer.
Ich weiß nicht, was ich in meinen Handflächen spüre.