Die Haselnusssträucher

Als ich die Weite vermisste.

Ich beschließe, dass mein Schnupfen bald vorbei sein muss, weil ich keine Taschentücher mehr habe, zumindest ist meine Box leer. Es scheint zu helfen, denn meine Symptome sind definitiv weniger geworden. Ironisch, dass ich beinahe nie krank werde, und dann werde ich es mitten im Sommer während einer Pandemie. Ich gehe also noch weniger aus dem Haus als sonst, weil ich nicht hustend durch den Wald stolpern will. Ich vermisse es.

Ich vermisse die Buchen über mir, die selteneren Eichen an den Wegesrändern, die Haselnusssträucher, die auf einmal den kleinen Pfad säumen, von dem ich nicht genau weiß, ob es der richtige ist. Ich vermisse die Pausen, in denen ich rauchte und Fanfiction am Telefon las – so fremd mir das auch heute scheint. Ich vermisse, wie meine Gedanken mit mir wandern, wie sich alles löst, wie der Schleim, den ich seit zwei Wochen täglich aus meiner Nase ziehen muss.

Knoten lösen sich, neue entstehen. Die Welt, das Leben, meine Existenz, sie ist ein Netz voller Fäden, die sich ständig neu verknoten, alleine ich besitze kein Schwert.

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