Der Beinahebruch

Als ich nicht davonflog.

Ich will mir eigentlich nur etwas zu essen kochen, aber das geht nicht. Irgendetwas kommt dazwischen, so wie immer etwas dazwischen kommt in diesem Leben. Fast habe ich das Gefühl, dass etwas zerbricht. Fast möchte ich die Faust recken und das Universum anschreien, warum es immer so düster und gemein ist, aber ich weiß insgeheim ja bereits lange, dass es kalt und unbeteiligt ist. Der Himmel ist ebenfalls grau, aber ich bezweifele, dass es noch Regen geben wird.

Alles wirkt so melancholisch, und vielleicht muss sogar ich eingestehen, dass der Sommer mir entgleitet, dass sich die Erde mit aller Kraft um die Sonne schiebt, unbarmherzig und mit eiskalter Gewissheit. Ich warte auf den Wind, der mich endlich davonträgt, über die Wälder, über die Hügel, über alle Felder, über den Ozean, aus der Atmosphäre, aus den Membranen der Existenz.

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