Der Obelisk

Als ich mich schälte.

Ich wache gestresst auf, denn heute wird ein stressiger Tag. In Wahrheit wird es noch schlimmer, aber das erfahre ich erst später, als ich ihn durchlebe. Es ist halt dieser eine Tag in der Woche, an dem immer dieser Druck da ist, der dann am Abend wie eine dünne Zwiebelschale von mir abfällt. Zumindest glaube ich das, denn irgendwie bin ich immer noch angespannt, als wäre da ein Häutchen, das nicht abgehen will, ein Fitzelchen an einer schlecht erreichbaren Stelle.

Die Suppe ist immer noch voller harter Stücke, es ist unangenehm, sie zu essen. Sie ist ein Zeichen dafür, dass wir als Menschen nicht zu viel Hoffnung in die kleinen Dinge stecken sollten, weil sie uns doch nur enttäuschen. Als wäre es besser, einen Obelisk aus Zucchinikernen zu bauen, nur um sich davor in den Staub zu werfen und auf eine große Veränderung zu hoffen. Es wäre sinnlos und würde nur eine weitere große Enttäuschung bringen.

Das nächste Mal baue ich einen Obelisk aus den Kernen.

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