Als ich in eine Hütte wollte.

Ich erinnere mich auf einmal daran, dass erst Dienstag ist. Mich erwischt das, als wache ich aus einem Traum auf. In Wahrheit ist nicht schon die ganze Woche vergangen, in Wahrheit waren die letzten Tage nur knappe vierundzwanzig Stunden und in Wahrheit war ich nur auf drei bis vier Dinge gleichzeitig konzentriert und habe sechsundachtzig unvollendete Projekte im Kopf, von denen eins eigentlich heute fertig werden sollte. Es wird nicht.
Ich will seit Monaten meine Haare nachfärben. Es würde mich zwei bis drei Stunden Zeit kosten und ich wäre mit dem Resultat sicherlich ein zufriedener, schönerer und besserer Mensch. Ich schiebe es aber immer wieder auf, so wie ich allerlei Sachen immer wieder aufschiebe. Zwischenmenschlich bin ich auf dem Status, dass ich Menschen insgeheim dafür beschuldige, Stühle gerückt zu haben. Vielleicht kommen sie mich ja mal besuchen, wenn ich endlich in meiner Hütte tief im Wald wohne und der Zivilisation vollends abgesagt habe.
Ich denke an das Pulloversegel, mit dem ich im Traum davonflog. Es ist wieder Pulloverzeit, vielleicht sollte ich ihn einfach in den Wind halten.