Das Foreshadowing

Als die ersten Blumen blüten.

Ich freue mich schon die ganze Nacht darauf, am Morgen endlich mein Spiel weiterzuspielen, mich gemütlich dieser Beobachtungsfantasie irgendwo in der Wildnis hinzugeben und dabei einen oder zwei Kaffee zu trinken. Stattdessen verbringe ich den Vormittag damit, eine Datei herauszukramen und so zu bearbeiten, dass ich wieder darin lesen kann. Ich weiß, dass es keine gute Idee ist, aber ich mache es trotzdem. Ich weiß, dass ich mich danach so hilflos und wütend und verzweifelt wie sonst nie fühlen werde, aber ich mache es trotzdem. Ich weiß, dass die schönen Erinnerungen immer schon vom Foreshadowing und dem normativen Kraft des Faktischen überschattet werden werden, aber ich mache es trotzdem.

Eine Kältewelle kündigt sich an, aber im Garten sprießen die ersten Blumen. Schneeglöckchen und Krokusse schauen schon aus dem Boden, baden in dem grauen Sonnenlicht des Februars. Der Frost wird sie vermutlich töten, wenn er wirklich so hart kommt, wie die Zahlen des Wetterberichtes es drohen. Ich schöpfe dennoch Hoffnung. Der Frühling wird kommen, der Winter wird enden. Und alles wird ein wenig weniger schlimm werden. Ich will das glauben, und die Blumen im Garten bestätigen mich.

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