Als ich ein Cover hörte.

Der Streamingdienst meines Vertrauens haut mir eine Coverversion eines geliebten Songs in die Playlist und mir haut es kurzzeitig alle Sicherungen aus. Es mag daran liegen, dass ich die Musik über Kopfhörer höre, dass sie sich beinahe in meinem Kopf abspielt, mir so nahe ist. Lieber würde ich den Bass spüren, der von gigantischen Boxen ausgeht, zwischen all dem Schweiß und Atem anderer Menschen. Ich fand das Gefühl eigentlich unangenehm, und einzig die Hauptattraktion verleitete mich dazu, das alles auszuhalten.
Heute ist alles anders. Sogar ich möchte in der Menge baden, möchte die Ellenbogen in der Stirn und zwischen den Rücken spüren, möchte Fremde umarmen und mit einem bierverklebten T-Shirt nach Hause gehen und mir in der Kälte einer Mainacht eine Erkältung holen. Stattdessen freue ich mich einfach nur über eine halbwegs okaye Coverversion und einen Platz auf einer Warteliste.