Hier ist der erste Post in der Reihe, darin wird auch erklärt, worum es hier geht. Kurz: Ich spiele ein Solo-RPG, bei dem es darum geht, die Geschichte eines Raumschiffs zu erfinden und niederzuschreiben. Hier der zweite Teil. Es folgt nun der dritte:
Hier ist der erste Post in der Reihe, darin wird auch erklärt, worum es hier geht. Kurz: Ich spiele ein Solo-RPG, bei dem es darum geht, die Geschichte eines Raumschiffs zu erfinden und niederzuschreiben.
Ich machte heute mal etwas anderes als sonst, und vielleicht halte ich das auch die nächsten Tage durch. Ich habe vor kurzem die PDF-Version von Bucket of Bolts erhalten, einem Solo-RPG, bei dem eins ein Raumschiff kreiert und es einige Zeit lang begleitet. Das, was ihr hier lesen könnt, ist der erste Teil des ersten Aktes von drei, es sollte also noch ein paar Teile mehr geben. Ich habe zwar schon das eine oder andere Solo-RPG angefangen, aber das Konzept von Bucket of Bolts gefällt mir so gut, dass ich denke, dass ich es diesmal auch durchziehe. Und wieso nicht meine Kreation mit euch teilen? Wer beim Kickstarter nicht dabei war, kann die PDF-Version hier erwerben und mehr über das Spielkonzept lesen.
Als ich die Haare aus dem Abfluss anstarren musste.
„Aber was, wenn ich das wirklich suche, obwohl es sich nicht gut anfühlt?“, frage ich, leicht verzweifelt. Meine Stimme zittert, ich kann den Gedanken nicht einmal wirklich aussprechen. „Wie diese merkwürdige Faszination für Haare im Abfluss. Es fühlt sich nicht gut an, es ist eklig, aber trotzdem muss ich immer weiter ziehen und sehen, was da alles herauskommt, an einem Bündel von aufgeweichten Haaren und Seifenresten, die zu einem Klumpen geworden sind, der alles blockiert.“
Noch einmal das Lied hören, das ich nicht selbst entdeckt habe und in dem jemand über eine Traurigkeit hört, die nie meine war – eine Lücke in meinem Lebenslauf, die ich niemals schließen werde können. Noch einmal traurig sein, ohne weinen zu können, ehe ich endlich mit der Sache anfange, die ich schon den ganzen Tag tun will. Noch einmal den Schmerz spüren, der nicht meiner ist, mit dem ich mich aber so sehr identifiziere, dass es mir beinahe weh tut. Ich wünschte, all das in mir drin wäre auszudrücken wie ein gigantischer Pickel. Der Eiter spritzte gegen den Spiegel, ich ekelte mich vor mir selbst, würde mich danach aber besser fühlen.
Es hat aufgehört zu regnen, allerdings ist es kalt geworden. Die Sonne ist längst untergegangen, auch wenn der Horizont das nicht glauben lassen mag. Das Hintergrundrauschen der Autos ist lauter als sonst, ein Bus ächzt sich den Hügel hoch, bis nichts mehr von ihm zu hören ist. Für ein paar Sekunden ist es still. Ich frage mich, ob sich diese Umarmung je nicht gut anfühlen wird.
Ich bin grundlos traurig. Und suche mir einen Grund, in meinem Abgrund. Das Grau des Himmels wirkt nach einem schönen Tag so unglaublich grell, dass es mich fast blendet. Im Garten zetern die Meisen, ich bin der Feind, der vor dem Grün kniet, um es zu fotografieren.
Ein Käfer krabbelt kupferfarben und das Licht brechend im Betonhof umher, verirrt sich kurz unter meiner Sandale, bis ich sie hochhebe und er erneut die Freiheit genießen kann. Ungeachtet dessen steht mir immer noch die Person, die wir einst Ruth nannten, gegenüber. Mit ausbreiteten Armen, die nicht so einladend aussehen, wie sie sich anfühlen sollten.
Ich stehe im Betonhof, ungeschützt, unter keinem Dach, obwohl es in Strömen regnet. Ich schaue auf den Quittenbaum, unter dem ich einst einen Pfirsich aß. Er ist in voller Blüte, der Regen macht ihm nichts aus. Ich sehne mich nach dieser einen Schulter, an der ich mich ausweinen könnte – oder einfach danach, einmal nicht vor Rührung zu weinen.