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Bücher 2014

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Ich habe 2014 enorm viel gelesen, was sicherlich zu einem großen Teil dem eReader (ein PocketBook) zu verdanken ist. Die Möglichkeit, jedes Buch innerhalb von wenigen Minuten lesen zu können, ist großartig und sorgt bei mir dafür, dass viele Lesewünsche nicht erst auf die „das sollte ich mal lesen“-Liste landen, sondern dass ich sie tatsächlich lese. Außerdem ist es wirklich befreiend, auf Reisen nicht mehr viele Bücher mitschleppen und/oder sich die Seiten rationieren zu müssen. Ein interessanter Nebeneffekt: Ich lese nun auch Werke wie Fanfictions oder Rollenspielregelwerke, die ich am Monitor bisher immer zu mühsam fand. Und ärgere mich darüber, dass der Großteil meiner Unilektüre nur eingescannt oder in mehrspaltigen PDFs zur Verfügung steht und ich sie ausdrucken muss, wenn ich zum Lesen nicht vor dem PC, sondern in der Sonne vor dem selbstverwalteten Studicafé Tüwi (das habe ich einmal gemacht, im Oktober, als die Temperaturen das noch zuließen. Da habe ich tatsächlich den eReader benutzt) sitzen will.

Ich habe laut goodreads 8909 Seiten gelesen, der bisherige Rekord war 2012 mit 6605 Seiten. Da ich die vielen Fanfictions und wissenschaftlichen Papers nicht auf goodreads eingebe(n kann), ist die reale Zahl wohl noch höher, vielleicht waren es tatsächlich 10.000 Seiten. Meine goodreads-Challenge mit 20 Büchern habe ich so gerade geschafft, wobei ich mit meinem Leseverhalten insgesamt sehr zufrieden bin. Was habe ich denn so gelesen? Weiterlesen

Bücher 2012

buecher2011
Anfang 2012 habe ich mir vorgenommen, 25 Bücher zu lesen. Ich habe das tatsächlich geschafft, was mich dann doh ein bisschen erstaunt hat, denn Ende Dezember sah es eher schlecht aus und ich dachte kurz daran, ein Jugendbuch oder ein Comic auszupacken, um die Reading Challenge auf goodreads dann doch noch zu schaffen. Es war nicht nötig, denn das letzte Buch 2012 habe ich geradezu verschlungen, um die klischeehafteste Umschreibung für „Lesen“ zu benutzen, die mir einfällt. Drei Comics sind unter den Büchern, aber ich finde, dass die auch zählen. Für 2013 habe ich mir 27 Bücher vorgenommen; das Wachstumscredo unserer Gesellschaft ist vielleicht das gefährlichste Prinzip, nach dem eine Gesellschaft funktionieren kann, aber gerade was Bücher angeht will ich mir Ziele setzen und nach mehr streben.

Es folgt eine Auflistung und Besprechung der Bücher, die ich 2012 gelesen habe: Weiterlesen

Johann Wolfgang von Goethe – Die Leiden des jungen Werther

Mein erster Goethe. Ich bin einerseits froh, das Buch nicht als von unerwiderter Liebe gebeutelter Teenager zu lesen, andererseits wäre es vielleicht gerade in so einer Situation an der Zeit gewesen, Sturm und Drang aus erster Hand zu erlesen. Vielleicht sollte ich nochmal lesen, was ich damals, in „ähnlichen“ Situationen wie Werther, so gedacht und geschrieben habe.

Die Postmoderne straft mich beim „ersten Eindruck“ mal wieder: In der Schule haben wir „Die neuen Leiden des jungen W.“ gelesen, das natürlich nicht an den guten alten Johann Wolfgang von herankommen kann und zumindest in meiner Erinnerung auch eher ein Klamaukstück war. Ich finde, da könnten Lehrer_innen durchaus mehr Rücksicht nehmen und eventuelle erste Leseerlebnisse nicht zerstören.

Es ist gut, dass es Reclamhefte gibt, die in die Jackentasche passen. So habe ich den Werther vor allem in der Straßenbahn und im Park gelesen. Ich bin auf jeden Fall begeistert davon, was und wie viel ich bisher versäumt habe. Ein bisschen verwundert haben mich die Reaktionen von Menschen, denen ich erzählt habe, dass ich den Werther gerade lese: „Bei dem schönen Wetter?“ oder „Ist dir das nicht zu depressiv?“ waren die häufigsten Fragen. Und dabei ist doch gerade der erste Teil sehr lebensbejahend.

Bild von Daniel Chodowiecki, gemeinfrei.

Nora Wagener – Menschenliebe und Vogel, schrei

Disclaimer: Nora Wagener hat mir mal eine Email geschrieben, dass ihr mein Blog gefällt. Wir haben daraufhin mehrmals gemeinsam alkoholische Getränke getrunken. Ihr Buch ist beim gleichen Verlag wie Write Out Loud erschienen.

Elke, eine junge Frau, hat die Trennung von ihrem Freund noch nicht ganz verdaut. Und wird von ihrer Mutter, die findet, dass „das“ nicht mehr so weitergehen kann, in Urlaub geschickt. Mit der kleinen Schwester Alela zur Großmutter, die auf dem Dorf lebt. Alea redet nur, wenn sie Lust dazu hat. Lust dazu hat sie so selten, dass die auf die meisten Menschen stumm wirkt. Die Großmutter hat eine geheimnisvolle Vergangenheit, an die sie sich scheinbar nicht erinnert. Das ist mehr oder weniger die Ausgangssituation für den ersten Roman von Nora Wagener, Menschenliebe und Vogel, schrei.

Die Stimmung des Buches hat mich von Anfang an gefesselt. Der Tonfall der Erzählerin ist schwankt zwischen melancholisch und verzweifelt, aber sie hat Biss. Ich habe jetzt lange versucht, eine treffende Formulierung zu finden und habe keine andere als „jugendliche Rotzigkeit“ gefunden. Das passt natürlich nicht so ganz, aber vielleicht wird damit klar, was ich meine: sarkastische Betrachtung des Umfeldes und der eigenen Situation.

Ich bin ein paar Mal über Formulierungen gestolpert. Ich weiß aber nicht, ob das an mir liegt oder an der Autorin. Ich glaubte auch, ein paar „luxemburgische“ Sätze rausgelesen zu haben. Im Deutschunterricht in Luxemburg gibt es ja offensichtlich nichts schlimmeres als ein Lokalkolorit in selbst geschriebenen Texten. Ich glaube, meine 0/30 Punkte auf der Passiv-Grammatikprüfung wurden weniger abschätzig kommentiert als „Luxemburgismen“. Insofern: Scheiß drauf. Falls es denn überhaupt welche gibt. Denn meine Wahrnehmung ist ja auch die von jemanden, der die Autorin kennt und in all das, was da passiert, Luxemburg reinliest. So wie die meisten Leser_innen fälschlicherweise autobiografische Details in Texten vermuten, die dort gar nicht vorhanden sind.

Sehr gefreut habe ich mich über die Beschreibung der Dorfdisko, die das Flying Dutchman zum Vorbild hat. Eigentlich war es längst überfällig, dass dem Fly ein literarisches Denkmal gesetzt wurde. Und spannend, wie sehr Elkes Wahrnehmung mit meiner eigenen Erfahrung bricht. Und realistisch, dass sie nicht auf einmal ausflippt und es toll dort findet.

Ich mochte Menschenliebe und Vogel, schrei. Ich kann es euch nur sehr ans Herz legen. Und das nicht, weil ich Nora sehr sympathisch finde und junge Autor_innen aus Luxemburg doch Aufmerksamkeit gebrauchen können, sondern weil es wirklich ein gutes kleines Stück Literatur ist, das da auf euch wartet.

Nora Wagener
Menschenliebe und Vogel, schrei
Op der Lay 166 2011
144 Seiten, Paperback
ISBN 978-2-87967-177-2 11,90 €

Das Buch beim Verlag. Copyright für das Bild liegt beim Verlag.

Wolfgang Herrndorf – Tschick

In Österreich und besonders in Wien heißt „Tschick“ Zigarette. Das hat mich anfangs ein klein wenig verwirrt, aber was für Büchercover und die Bewertung des Inhaltes gilt, gilt wahrscheinlich genau so für die Titel und regionale Sprachverwirrung. Tschick, einer der beiden Protagonisten, die einen Lada klauen und damit durch Ostdeutschland fahren, raucht aber ein paar Mal in dem Roman. Könnte also sein, dass sein Spitzname auch ein netter Seitenhieb darauf ist. Diese Interpretation lässt sich zumindest fabelhaft da rein lesen.

Zwei Vierzehnjährige fahren mit einem Lada durch Ostdeutschland. Maik erzählt wie ein Vierzehnjähriger. Oder wie Vierzehnjährige aus Berlin in meiner Vorstellung reden könnten. Der Roman erfüllt die Erwartung, denn Vierzehnjährige schreiben keine Romane, und wenn sie es tun, dann in einer anderen Sprache als Herrndorf. Gut gefallen haben mir auch die Seitenhiebe auf die mediale Welt von Personen, die 2010 Vierzehn waren: Die Frage, ob Steppenwolf nun ein Buch oder eine Band ist kommt genauso vor wie Wikipedia, Facebook und Rihanna.

Maik ist zwar verliebt, aber das spielt nicht die Hauptrolle in dem Buch. Ich weiß nicht, ob das in „Jugendbüchern“ immer so ist, aber in meiner Erinnerung ging es immer entweder um Drogen oder um Liebe. Oder um beides. Maik und Tschick ziehen nicht einmal an einem Joint, werden aber von einer merkwürdigen Familie irgendwo in Brandenburg zum Essen eingeladen und denken über außerirdische Rieseninsekten nach.

Ein Jugendbuch, das ich – jetzt, nachträglich – gerne mit Vierzehn oder Fünfzehn gelesen hätte. Und heute auch allen Erwachsenen nur ausdrücklich ans Herz legen kann.

Tschick bei rowohlt (mit Leseprobe)
Wolfgang Herrndorfer hat ein Blog.
Das Buchcover unterliegt dem Copyright des Verlages.

Bücher 2011

2010 ärgerte ich mich über meine schlechte Listenführung, 2011 fing ich an, meine Bücher ordentlich aufzuschreiben und bei goodreads einzutragen. Dort gibt es auch jedes Jahr eine reading challenge, ich habe gleich mal großkotzig 40 Bücher eingetragen. Natürlich habe ich keine 40 geschafft, sondern, auf goodreads immerhin 23. Da stehen auch ein paar Mangas und Comics, mit denen ich im September noch hoffte, die Challenge haarscharf gewinnen zu können. Aber: 2010 habe ich knappe 1600 Buchseiten gelesen, 2011 waren es 7080. „Buchseite“ ist nicht der genaueste Maßstab, aber es freut mich, dass dieser Vorsatz, mehr zu lesen, Früchte getragen hat. Ich genieße das wohlige Gefühl, im Bett zu liegen und zu lesen, mich viel ruhiger in eine Geschichte einfinden zu können als z.B. bei einer Fernsehserie. Erstaunlich, dass ich das Gefühl nicht viel mehr vermisst habe!

Es folgt die Besprechung der fünfzehn zu Ende gelesenen Büchern von 2011.

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Podcast: Angscht a Schrecken an der Rentrée

Die 80. Folge von Angst und Schrecken befasst sich mit dieser zweitem Jahresanfang, der in Luxemburg sehr populär ist. Es geht natürlich um die „Rentrée“, bei der sich immer ALLES ändert – und eigentlich bleibt doch alles genauso.

[audio:http://media.switchpod.com//users/angschtaschrecken2008/angschtaschrecken80.mp3]
MP3-Download Angscht a Schrecken an der Rentrée

Die Musik stammt von Revolution Void und steht unter einer cc-Lizenz.

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