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Podcast: Angscht a Schrecken op engem ganz normalen Samsdesnometten

Samstagnachmittage haben ihre ganz eigene Physik. Im Fernsehen werden ewig lang Serien wiederholt, die auch die Woche über niemand sehen wollte, in Supermärkten und Einkaufszentren wird regelmässig der Notstand ausgerufen. Und ich tue jene Dinge, die ich während der Woche nicht tuen konnte, weil ich damit gonzojournalistischen Tätigkeiten beschäftigt war…

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MP3-Direktdownload Angscht a Schrecken op engem ganz normalen Samsdesnometten

Die Musik stammt von Revolution Void und steht unter einer cc-Lizenz.

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you are just like everybody else

Ich mag keine Verallgemeinerungen. Ich bin mir sicher, dass es in der Emo-Szene, als sie noch jung und keine Trendwelle war, viele tolle Künstler gegeben hat. Und wahrscheinlich noch irgendwo im Untergrund gibt, wenn die Leute nicht gerade die Rummelplatzlichter sehen und nach dem Deal mit nem Indielabel oder weil sie auf nem hippen Hitsender gespielt werden, glauben, sie seien bereits auf dem Weg zu ewigen Starruhm. Ich finde Fugazi eigentlich ganz hörbar (und sollte mir wahrscheinlich mal mehr von ihnen anhören) und hab auch eigentlich nichts gegen enge Hosen und Sternchenmotive, solange sie nicht zum Lebensinhalt werden. Ich symphatisiere eigentlich mit den meisten Subkulturen, solange sie Kultur sind bzw. zu bieten haben. Und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, finde ich dies hier lustig:
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your scene sucks

Ja, wieder einmal via nerdcore. Und sogar aus dem gleichen Posting. Aber hey, ich mags.

Cologne, after all

(0710152005-Cologne)Da war sie wieder, die grösste Bahnhofskapelle der Welt. Und ich sitze davor, kaum 300 Meter Luftlinie von meiner Residenz von vor 3 Wochen (oder waren es vier?). Ich mag die Stadt, aber heute ist sie unheimlich. Von L. keine Spur. Es ist ja auch ein leichtes, in einer Millionenstadt wie dieser unterzutauchen. Ich bin in Starbucks und versuche, dieses merkwürdige Gefühl, das in meinem Bauch herscht, mit süssen Deuck und etwas, das früher wohl mal Kaffee gewesen war, zu bekämpfen. Ob ich sie nochmal anrufen sollte?
Starbucks ist ein wenig so wie Dönerladen. „Für hier oder zum Mitnehmen?“ Und auch das „Mit Sahne?“ klang für mich ein wenig wie „Mit alles?“. Ein süsses Mädel betritt den Laden. Sie setze sich an seinen Tisch und die beiden begannen eine Romanze.
Habe auf dem Hinweg quasi pausenlos in „Naked Lunch“ gelesen. Macht einen verrückt. Ich frage mich, ob ich je etwas verrückteres gelesen habe. Vielleicht macht es auch krank? Ich kann keine Paranoia gebrauchen. Habe ich erwähnt, dass hier andauernd irgendeine Lennon-Platte läuft?
Das Mädchen ist weg. Ich sah noch ihren Schatten auf dem erleuchteten, aber trotzdem dunkeln Platz. Untergetaucht in der Grossstadt. Genau wie L. Du kannst mit dieser Niederlage nicht leben. Aber sowas von überhaupt nicht.
Was solls? In zwei Stunden flüchtest du wieder, nach Kopenhagen. Es gibt kein zurück mehr. Hier in Köln würdest du sicher irgendwen finden. Im schlimmsten Fall nach Rostock, und sei es nur über den Kupferdraht.
Du machst dich selbst verrückt. Oder dieses Gebräu bekommt dir absolut nicht. Was könnte man hier noch tun, nicht zu weit vom Bahnhof weg? Wieder ein liebes Mädchen, aber die vorhin war süsser. Wetten, dass sie verschwinden wird? Und?
Du musst dich peinlich nach vorne beugen, um es zu sehen. Und was siehst du?
Gar nichts. Im Starbucks verschwinden die Menschen einfach. Oder liegt es an der Stadt?
Dein blödes Geschreibsel bringt dich doch auch nicht weiter…
Es sind noch immer 2 Stunden, grob geschätzt. Wie wird wohl ein Schlafwagen aussehen? Europäer werden wohl immer mehr Komfort haben wollen als Japaner in Kapselhotels. Ein Mädchen kommt mit dem Fahrrad vorbei und du bemerkst, dass du jeden Sinn für die Realität verloren hast.
Los, raus, an die frische Luft mit dir!